Sachsen-FDP will Waffenrecht lockern und kassiert dafür Shitstorm
Dresden - Die sächsische FDP ist in aller Munde. Und das nicht etwa aus gutem Anlass: Im Netz kassierte die Partei einen bitterbösen Shitstorm!
Grund dafür ist ein Tweet, den die Partei bereits am 24. Juni veröffentlicht hatte, welcher aber erst jetzt in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückte.
In dem Post auf dem Twitter-Account der Sachsen-FDP heißt es, dass man das deutsche Waffenrecht intensiv überprüfen müsse. Denn zu viel Bürokratie würde die legalen Waffenbesitzer einschränken.
Die FDP möchte das Waffenrecht auf "Machbarkeit und Praxisnähe durchleuchten und alle Vorgaben streichen, die sich als überflüssig herausstellen", so der Wortlaut.
Dieser Vorschlag kam allerdings nicht bei jedem gut an. An welcher Stelle wäre das aktuelle Waffengesetz "unnütze Bürokratie?", fragte beispielsweise ein User. Denn das Gesetz würde den Schutz der Bürger sichern.
Andere wiederum betonten, dass bis auf die Polizei und das Militär ohnehin niemand Waffe benötigen würde. Und das bereits viel zu viele Menschen in Deutschland leicht an Waffen herankommen würden.
Mit dem Blick auf das Attentat in Hanau wurde gefordert, dass man die Gesetze verschärfen statt lockern sollte.
Tweet der Sachsen-FDP sorgt für Kritik
Ausgerechnet wieder Sachsen: Spott gegen den Freistaat ist groß
Dabei möchte die Partei die Waffengesetze gar nicht für alle lockern, wie es ihnen in der Kommentarspalte vorgeworfen wird. Wie die FDP schrieb, hätten Waffen zum Beispiel in den Händen von Extremisten nichts verloren.
Doch das wurde weitestgehend überlesen und nicht weiter zur Kenntnis genommen. In erster Linie wurde gewettert, weshalb ausgerechnet in Sachsen, dem Land, dass ohnehin oftmals als Bundesland der Extremisten dargestellt wird, die Forderung nach gelockerten Waffengesetzen laut würde.
Hinzu kommt, dass erst kürzlich die sächsische Polizei mit gewaltverherrlichenden Bildern um Nachwuchs warb. Ein Detail, wegen dem der FDP-Tweet wohl wieder in den Fokus und die Twitter-Trends rückte.
Fakt ist, dass die Kommentare unter den Hashtags "Sachsen", "Polizeiproblem" und auch "FDP" aktuell kein gutes Licht auf den sächsischen Freistaat werfen.
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