Löbau - Noch vergangenes Jahr umzäunte ein bescheidener Maschendrahtzaun das Anwesen von Rocco Häschke (35), direkt an der Staatsstraße in Kottmarsdorf (bei Löbau). Dann wagte sich der Unternehmer und Postzusteller an ein neues Freizeitprojekt: Ab sofort sollen selbst geschnitzte Lärchenholz-Latten sein Grundstück begrenzen.

Über 350 Holzlatten bearbeitete er mit seiner Stichsäge, investierte Tausende Euro in Holz und Equipment. Nach monatelanger Werkelei ist der Zaun mittlerweile fast fertiggestellt, zieht bereits Schaulustige an.

Doch die wenigsten wissen, wie viel ihm der Schnitzzaun eigentlich bedeutet. "Meine Leidenschaft fürs Basteln und Dekorieren habe ich von meinem Vater, ebenso die Idee, einen solchen Holzzaun zu schnitzen", erzählt der Zaunkünstler.

Doch vergangenes Jahr kam Vater Hans-Joachim (†71) unerwartet bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Viele Motive sind ihm als Andenken gewidmet.

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"Mein Vater war Mathematik-, Physik- und Astronomielehrer. Also habe ich unter anderem Figuren eines Astronauten, eines Teleskops oder einer Rakete in den Zaun hineingesägt", erzählt Sohn Rocco.

Die zwei Holzengel, die am Tor die Einfahrt bewachen, erinnern ebenso an den Vater. "Dieselben Figuren finden sich an seinem Grab."

Doch auch seine Freundin durfte sich Motive wünschen, etwa ihren Golf Cabrio oder Disneyprinzessin Arielle als Kindheitserinnerung.

Rocco Häschke verewigte außerdem die Hauskatze und seinen eigenen Wagen, einen 2er Golf GTI, im Holz. "Ich sehe mein Leben in den Zaun eingeschnitzt."