Rückblick auf 2024: Das sind die Schlagzeilen des Jahres in Sachsen

Dresden - Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende. Wieder mal ist viel passiert - in der Welt, in Deutschland, natürlich auch in Sachsen. Letzteres lassen wir noch einmal Revue passieren. Lest selbst...

Bauernproteste

Dresden - Entzündet hatte sich der "Aufstand" an der Dieselbesteuerung, doch eigentlich ging es den wütenden Landwirten um mehr: mangelnden Respekt, zu viel Bürokratie, immer neue Vorschriften, das Sterben der Dörfer. Hunderte Traktoren und Zehntausende Bauern bzw. Sympathisanten zogen schließlich durch Dresden, demonstrierten am Landtag. Autobahnauffahrten wurden symbolisch blockiert. Natürlich dockten sich auch Trittbrettfahrer - meist mit rechter Gesinnung - an die Proteste an. Die Politik versprach Bürokratieabbau - mal abwarten!

Bauernproteste: In Sachsen können sich die meisten sicher noch gut an Bilder wie dieses erinnern.
Bauernproteste: In Sachsen können sich die meisten sicher noch gut an Bilder wie dieses erinnern.  © xcitepress/Thomas Baier

Stiche im Wahn

Reichenbach/Zwickau - Am Abend des 12. Januar stach ein Tschetschene (26) während einer Autofahrt von Leipzig nach Netzschkau einem Landsmann (36) am Steuer mehrfach mit dem Messer in den Hals. Der Mercedes rollte daraufhin in die Göltzsch. Das Opfer konnte sich zwar noch aus dem Auto retten, verblutete aber kurz darauf. Im Herbst begann der Prozess gegen den Täter, der laut Gutachter wohl unter paranoider Schizophrenie leidet. Der Killer wurde für nicht schuldfähig erklärt und in einer geschlossenen Heilanstalt untergebracht.

Der Mercedes wurde nach der Bergung sichergestellt.
Der Mercedes wurde nach der Bergung sichergestellt.  © NEWS5/Fricke

"Hungerstreik"

Altenberg - Weil sie mit Qualität und Menge ihres Mittagessens nicht zufrieden waren, boykottierten Schüler des Altenberger Sport-Internats "Glück auf" Ende Januar ihre Mahlzeiten. Nachdem sich auch der Bürgermeister eingeschaltet hatte, wurde der Speiseplan im Frühjahr geändert, die Portionen wurden aufgestockt. Na dann - schmecken lassen!

Mickrige Portionen sorgten für Frust.
Mickrige Portionen sorgten für Frust.  © privat

Krypto-Segen

Dresden - Bei Ermittlungen gegen Filmpiraten, die eine illegale Streaming-Plattform betrieben, tauchten auch 50.000 Bitcoins auf. Ein Beschuldigter überwies das digitale Geld zunächst an Fahnder, später wurde es auf den Markt gebracht, der Erlös (wohl etwa 2 Milliarden Euro) dem Freistaat Sachsen gutgeschrieben. Ein warmer Geldregen, den Finanzminister Hartmut Vorjohann (61, CDU) gut gebrauchen kann. Schade nur, dass nicht noch etwas gewartet wurde: Mittlerweile ist der Bitcoin-Kurs noch einmal erheblich gestiegen.

Viele, die mit ihm reich geworden sind, hätten ihn sicher gerne einmal in der Hand. Doch den Bitcoin gibt es nur auf Bildern, nicht in echt zu bestaunen.
Viele, die mit ihm reich geworden sind, hätten ihn sicher gerne einmal in der Hand. Doch den Bitcoin gibt es nur auf Bildern, nicht in echt zu bestaunen.  © 123RF/3dsculptor

Fauler Zauber

Leipzig - Ein in Leipzig lebender Voodoo-Meister (damals 30) aus Kamerun log einer syrischen Familie vor, er könne aus echtem Geld, weißem Papier und einigen Beschwörungsformeln weiteres Geld zaubern, sprich: den Zaster vermehren. Als die Geprellten den Bluff durchschauten, forderten sie die gezahlten 15.000 Euro zurück und nahmen den Betrüger im Januar auf eine nicht ganz freiwillige Spritztour mit - um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Im Juni kam es zum Prozess wegen dieser vermeintlichen "Entführung". Ergebnis: Alle Angeklagten kamen mit Bewährung davon, von "Geiselnahme" oder gar "Menschenraub" war keine Rede mehr.

Wählte klare Worte, hatte aber auch Mitleid mit den betrogenen Syrern: der Kammervorsitzende Bernd Gicklhorn.
Wählte klare Worte, hatte aber auch Mitleid mit den betrogenen Syrern: der Kammervorsitzende Bernd Gicklhorn.  © Jan Woitas/dpa

Honig-Streit

Meißen - Ein Imker, den TV-Satiriker Jan Böhmermann (43) in seiner Sendung "ZDF Magazin Royale" wegen dessen Bienenpatenschaften kritisiert hatte, revanchierte sich, indem er Böhmermann auf seine Honiggläser druckte. Der Star klagte - und verlor vor dem Dresdner Landgericht. Das konnte nicht erkennen, dass Bio-Imker Rico Heinzig mit dem Konterfei des Prominenten gegen dessen Persönlichkeitsrechte verstoßen hätte. Scheinbar war die Beweisführung nicht stichhaltig genug.

Der "Beewashing"-Honig von Imker Rico Heinzig wurde international ausgezeichnet. (Archivbild)
Der "Beewashing"-Honig von Imker Rico Heinzig wurde international ausgezeichnet. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

Doppelmord

Leipzig - Mitte Februar kam eine 16-jährige Leipzigerin mit ihrem gleichaltrigen Freund nachts in die Wohnung der Mutter. Der junge Mann stach auf Claudia E. (41) und deren Lebensgefährten Daniel von P. (43) ein, dann wurde die Wohnung angezündet. Mutter und Partner starben. Der Bruder (20) konnte sich verletzt ins Freie retten. Die Täter flohen, wurden aber Tage später gefasst und im November zu langen Haftstrafen verurteilt. Über ein Motiv für die Tat ist nichts bekannt.

Im Februar wurde Leipzig durch einen brutalen Doppelmord erschüttert.
Im Februar wurde Leipzig durch einen brutalen Doppelmord erschüttert.  © Jan Woitas/dpa

Feuerteufel

Bautzen - Weil er im August 2023 die Großröhrsdorfer Kirche angezündet hatte - offenbar aus wirren Motiven, die mit seiner Ex zu tun hatten -, wurde Ende Februar der 41-jährige Maik H. vom Bautzner Landgericht zu neun Jahren Haft verurteilt. Die komplett ausgebrannte Kirche soll in den nächsten Jahren nach Willen der Gemeinde neuer und schöner auferstehen.

Maik H. (41) musste für seine Tat ins Gefängnis. Die Großröhrsdorfer Kirche hatte zuvor in Flammen gestanden.
Maik H. (41) musste für seine Tat ins Gefängnis. Die Großröhrsdorfer Kirche hatte zuvor in Flammen gestanden.  © Bildmontage: Holm Helis, xcitpress

Heimtücke und Habgier

Chemnitz - Durch Stiche und stumpfe Gewalteinwirkung kam am 10. März der Chemnitzer Kardiologe Klaus K. (†69) in seiner Wohnung ums Leben. Ein Einbruch? Wohl nicht: Im September verhaftete die Polizei die Witwe des Getöteten und zwei Bekannte. Alle drei sind des Mordes aus Habgier angeklagt. Prozesstermin dürfte im nächsten Jahr sein.
Klaus K. (†69) wurde am 10. März 2024 tot in seiner Wohnung in Chemnitz aufgefunden.
Klaus K. (†69) wurde am 10. März 2024 tot in seiner Wohnung in Chemnitz aufgefunden.  © Ralph Kunz

Spätes Urteil

Leipzig - 50 Jahre nach seiner Tat wurde einem 80-jährigen Ex-Stasi-Offizier ab März der Prozess gemacht. Ein Berliner Gericht sah es als erwiesen an, dass der Leipziger einen 38-Jährigen, der seine Ausreise in den Westen mit einer Bombenattrappe erzwingen wollte, am Grenzübergang Friedrichstraße von hinten erschoss. Das Urteil erging im Oktober - zehn Jahre Haft!

Der ehemalige Stasi-Offizier Manfred N. (80) ist zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Der ehemalige Stasi-Offizier Manfred N. (80) ist zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.  © Sebastian Gollnow/dpa

Wundersam

Bautzen - Eine angeblich blutende Madonnen-Statue sorgte um Ostern herum im Lausitz-Dorf Ostro für Aufregung. Auch das Jesuskind schien zu bluten. Ein Wunder? Ein Streich? Vielleicht. Oder einfach nur Milben, wie Wissenschaftler vermuteten. Nach Ostern hörte der rote Spuk wieder auf.

Kurz vor Ostern "bluteten" die Stirnen von Maria und dem Jesus-Kind an einer Kapelle in der Oberlausitz. Inzwischen ist alles wieder wie immer.
Kurz vor Ostern "bluteten" die Stirnen von Maria und dem Jesus-Kind an einer Kapelle in der Oberlausitz. Inzwischen ist alles wieder wie immer.  © Eric Münch

Flixbus-Drama

Leipzig - Ende März kam ein aus Berlin kommender Flixbus auf der A9 kurz vorm Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn ab, kippte um. Vier Menschen starben. Auch der damals 62-jährige Fahrer wurde verletzt. Warum er die Kontrolle über den Doppelstockbus verlor, blieb auch Monate später noch unklar. Der Bus war auf dem Weg nach Zürich gewesen.

Der Flixbus war im Graben gelandet.
Der Flixbus war im Graben gelandet.  © Jan Woitas/dpa

Affentheater

Leipzig - In der Nacht zu Ostern entführten zwei junge Männer Bartaffen-Dame "Ruma" (15) aus dem Leipziger Zoo. Tagelang versteckten sie das Tier in einer Chemnitzer Garage. Schließlich ließen sie Ruma in einem Park frei. Das Tier ist mittlerweile zurück im Zoo. Die Täter standen zunächst vorm Chemnitzer Amtsgericht, das die Sache aber an ein anderes Gericht verwies - Ausgang offen. Das Motiv auch: Gerüchten zufolge soll es den beiden um lustige Selfies mit Ruma gegangen sein.

Affendame Ruma (15) wurde im April aus dem Zoo Leipzig entführt. Der Wert des Tieres wird auf 5000 Euro geschätzt.
Affendame Ruma (15) wurde im April aus dem Zoo Leipzig entführt. Der Wert des Tieres wird auf 5000 Euro geschätzt.  © Zoo Leipzig

Wahlkampf-Verrohung

Dresden - Am Abend des 3. Mai wurden mehrere Plakatierteams im Stadtteil Striesen von einer vierköpfigen Gruppe angegriffen. Dabei krankenhausreif geprügelt wurde der SPD-Europaabgeordnete Matthias Ecke (41), der Knochenbrüche im Gesicht erlitt und operiert werden musste. Alle vier Täter konnten später ermittelt werden, ebenso ein rechtsextremistischer Hintergrund. Auch vor der Landtagswahl im September gab es wieder Übergriffe auf Plakatierer.

Zehn Tage nach dem Angriff waren in Matthias Eckes (41) Gesicht noch immer Blessuren zu sehen.
Zehn Tage nach dem Angriff waren in Matthias Eckes (41) Gesicht noch immer Blessuren zu sehen.  © Jan Woitas/dpa

Verurteilter auf Abwegen

Görlitz - Eineinhalb Jahre lang war der verurteilte Sexualstraftäter Torsten W. (55) auf der Flucht. Wie im Mai bekannt wurde, hatte sich der ehemalige Schulleiter, der sich mehrfach an Schülerinnen vergriffen haben soll, ein neues Leben als Gasthaus-Betreiber in Kambodscha aufgebaut. Erst mit Ablauf seines Visums konnte er dingfest und nach Deutschland überführt werden, wo er in der JVA Görlitz nun seine dreijährige Strafe verbüßt.

Trotz erdrückender Beweise beharrte der ehemalige Schulleiter im Prozess von 2022 auf seiner Unschuld.
Trotz erdrückender Beweise beharrte der ehemalige Schulleiter im Prozess von 2022 auf seiner Unschuld.  © LausitzNews/Jens Kaczmarek

Rammstein in der Rinne

Dresden - Mehr als 200.000 Rammstein-Fans besuchten am langen Pfingstwochenende die vier Konzerte der Band Rammstein in der Flutrinne. Das sorgte nicht nur für Straßensperrungen und Völkerwanderungen in Bus und Bahn, sondern bescherte dem Hotel- und Gastgewerbe ein ordentliches Einnahmeplus. So verbuchte die Stadt im Mai 36.000 Übernachtungsgäste mehr als im Vorjahreszeitraum. Aber es gab auch Kritik: Naturschützer beklagten den Lärm und Demonstranten machten gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) mobil.

Skandal-Sänger Till Lindemann (61) heizte den Fans mit seiner Band Rammstein mächtig ein.
Skandal-Sänger Till Lindemann (61) heizte den Fans mit seiner Band Rammstein mächtig ein.  © Rammstein/Paul Harries

Blitzgefährlich

Dresden - Tragödie am Pfingstmontag: Ein Blitz mit etwa 8000 Ampere schlug auf den Elbwiesen am Rosengarten in Dresden ein und traf dabei eine Gruppe von Radfahrern. Zwei Personen mussten vor Ort reanimiert werden. Insgesamt kamen zehn Menschen ins Krankenhaus, vier davon schwer verletzt. Traurig: Zwei Wochen nach dem Vorfall erlag ein 29-Jähriger seinen Verletzungen.

Helfer am Ort des Geschehens.
Helfer am Ort des Geschehens.  © Eric Hofmann

Unfassbar!

Döbeln - Am 3. Juni verschwand Valeriia (†9) auf dem Weg zur Schule. 1500 Einsatzkräfte suchten daraufhin nach dem Mädchen - an Land, zu Wasser und von der Luft aus. Am 11. Juni dann die traurige Gewissheit: Valeriia wurde tot in einem Waldstück gefunden. Sie wurde erstickt. Der mutmaßliche Täter, Andrei P. (37), Ex-Freund der Mutter, wurde drei Tage später in Prag verhaftet. Der Prozess wegen Mordes soll am 17. Januar beginnen. Ruhe in Frieden, kleine Valeriia!

Die Trauer um Valeriia (†9) war riesig.
Die Trauer um Valeriia (†9) war riesig.  © xcitepress

Kommunalwahlen

Dresden/Chemnitz - Landes- und Kulturhauptstadt wählten im Sommer einen neuen Stadtrat. In Dresden die Überraschung: 15 Parteien und Wählervereinigungen traten an und zogen am Ende auch in den Stadtrat ein, mit der AfD als stärkste Kraft, gefolgt von CDU und Grüne. Den Sieg holten sich die Populisten auch in Chemnitz. Hier zog das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) hinter CDU und vor SPD mit satten 15 Prozent (Dresden: 7,2 %) in den Stadtrat ein. Die Wahlbeteiligung stieg in Dresden auf 70,8, in Chemnitz auf 65,35 Prozent.

In Dresden wurde Dirk Hilbert (53, FDP) wieder Bürgermeister.
In Dresden wurde Dirk Hilbert (53, FDP) wieder Bürgermeister.  © Holm Helis

Abschied

Oelsnitz/Vogtl. - Er war einer der großen Volksmusikstars der DDR: Eberhard Hertel (†85). Am 20. Juni verstarb der Vogtländer. Im Dezember erinnerte seine berühmte Tochter Stefanie Hertel auf Instagram: "Mein lieber Papa wäre heute 86 Jahre alt geworden. Er bleibt unvergessen und ist in unseren Herzen. Gerade heute denken wir ganz fest an ihn. Wir hatten eigentlich gehofft, dass er uns auf unserer Weihnachtstour begleiten kann, aber in unseren Herzen wird er [...] auf der Bühne dabei sein."

Sängerin Stefanie Hertel (45) und Vater Eberhard Hertel (†85) bei einem Auftritt in Schleiz am 27. Juni 2020.
Sängerin Stefanie Hertel (45) und Vater Eberhard Hertel (†85) bei einem Auftritt in Schleiz am 27. Juni 2020.  © Chrstian Schubert

Nackte Kletterpartie

Bischofswerda - Anfang Juli staunten die Schiebocker mitten in der Nacht nicht schlecht, als plötzlich ein Nackter, nur mit weißen Socken bekleidet, am Marktplatz über die Dächer turnte und dabei lauthals Spektakel machte. Zwar konnte die Feuerwehr ihn einfangen, doch schon wenig später wiederholte er seine Klettertour. Die Polizei sprach von einer "psychischen Ausnahmesituation".

Nur in weißen Socken erklomm der Mann mehrere Dächer, bewegte sich leicht tänzelnd auf dem First voran.
Nur in weißen Socken erklomm der Mann mehrere Dächer, bewegte sich leicht tänzelnd auf dem First voran.  © privat

Hingeworfen

Freiberg - Nach zwei Jahren im Amt verkündete Mittelsachsens parteiloser Landrat Dirk Neubauer (53) Ende Juli seinen Rücktritt. Diesen begründete er mit dem ihm entgegenschlagenden Hass, dem mangelnden Gestaltungswillen der Region und der prekären Kommunalfinanzierung. Eine Neuwahl ist für den 26. Januar 2025 terminiert.

Die Amtszeit von Dirk Neubauer (53, parteilos) als Landrat ging zu Ende.
Die Amtszeit von Dirk Neubauer (53, parteilos) als Landrat ging zu Ende.  © Kristin Schmidt

Streit unter Nonnen

Bautzen - Fast 100 Jahre lang gab es den Orden "Die Klarissen von der Ewigen Anbetung" in Bautzen. Nun sorgten unüberwindbare Differenzen dafür, dass die verbliebenen fünf Schwestern das Kloster im September verließen. Das Bistum Dresden-Meißen versucht nun, eine neue Nutzung für die verlassenen Klostermauern zu finden.

Tödlicher Leichtsinn

Leipzig - Tragisch! Jugendlichen Leichtsinn bezahlte Ende Juli eine 17-Jährige mit ihrem Leben. Weil nachts keine Straßenbahn mehr fuhr, nutzten sie und ihr 15-jähriger Begleiter die Deichsel eines Lkws als Mitfahrgelegenheit. Beim Abspringen am Connewitzer Kreuz geschah das Unglück. Der Teenager stürzte und wurde überrollt.

Der Unfall ereignete sich auf Höhe der Gaststätte "Südbrause".
Der Unfall ereignete sich auf Höhe der Gaststätte "Südbrause".  © Annika Rank

Schönheitswahn

Leipzig - Am Rande ihres Hitlergruß-Prozesses am Leipziger Amtsgericht sorgte Ballermannsängerin und Ex-Dschungelkönigin Melanie Müller (36) Anfang August für Aufsehen. Von der einst natürlich hübschen Blondine war nicht mehr viel übrig. Die zahlreichen Schönheits-OPs standen ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben und Vergleiche mit Harald Glööckler oder Batman-Erzfeind Joker wurden laut. Autsch!

Melanie Müller (36) sah beim Prozess (rechtes Bild) ganz anders aus als früher.
Melanie Müller (36) sah beim Prozess (rechtes Bild) ganz anders aus als früher.  © Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa, Frank Schmidt

Goldjunge

Dresden - Vom 26. Juli bis 11. August fanden in Paris die 33. Olympischen Spiele statt. Am 8. August holte der Dresdner Tom Liebscher-Lucz (31) im Vierer-Kanu auf 500 Metern schließlich die erste - und einzige - Goldmedaille für Sachsen. Für ihn die dritten goldenen Spiele in Folge. Deutschland musste sich mit "nur" 12 Goldmedaillen mit dem 10. Platz im Gesamtranking zufriedengeben.

"Da ist das Ding", scheinen Tom Liebscher-Lucz (v.l.), Jacob Schopf, Max Lemke und Max Rendschmidt zu sagen, als sie fürs Gold-Foto posieren.
"Da ist das Ding", scheinen Tom Liebscher-Lucz (v.l.), Jacob Schopf, Max Lemke und Max Rendschmidt zu sagen, als sie fürs Gold-Foto posieren.  © Sebastian Kahnert/dpa

Verkauf des Fichtelbergs

Oberwiesenthal - Im August endete die Frist, in der Interessenten ein Kaufangebot für das Fichtelbergplateau mit Fichtelberghaus und umliegenden Flächen einreichen konnten. Der vogtländische Investor und Multimillionär Rainer Gläß (65) bot zwei Millionen Euro und bekam Mitte Dezember den Zuschlag. Bereits im November übernahm er die Schwebebahn und Skilifte. Schon im nächsten Jahr sollen ein 6er-Sessellift am Nordhang samt Speichersee und Beschneiungsanlage gebaut werden.

Fichtelbergplateau mit Fichtelberghaus wurden im Dezember verkauft.
Fichtelbergplateau mit Fichtelberghaus wurden im Dezember verkauft.  © Jan Woitas/dpa

Riesenrad in Flammen

Großpösna - Schockmoment beim Highfield Festival am 18. August: Das 33 Meter hohe Riesenrad mit 24 Gondeln fing Feuer. Zum Glück konnten alle Besucher rechtzeitig evakuiert und damit eine Katastrophe verhindert werden. Dennoch wurden 81 Menschen verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung.

Plötzlich brannte das Riesenrad.
Plötzlich brannte das Riesenrad.  © xcitepress/XCitePress

Landtagswahl

Dresden - Denkbar knapp, mit nur einem Sitz mehr als die AfD, behauptete sich die CDU als stärkste Kraft in Sachsen. Allerdings hatte die bisherige "Kenia-Koalition" (CDU/SPD/Grüne) keine Mehrheit mehr im Landtag, weshalb MP Michael Kretschmer (49, CDU) erst eine "Brombeer-Koalition" mit SPD und BSW zu schmieden versuchte - vergeblich. Kurz vor Weihnachten gelang dann eine CDU/SPD-Minderheitsregierung. Die Zeiten einer satten CDU-Mehrheit sind auch in Sachsen lange vorbei.

MP Michael Kretschmer (49, CDU) wurde im Dezember wiedergewählt.
MP Michael Kretschmer (49, CDU) wurde im Dezember wiedergewählt.  © DPA/Robert Michael

Brückeneinsturz

Dresden - Viele Sachsen trauten ihren Augen kaum, als sie am 11. September vom Einsturz der Dresdner Carolabrücke erfuhren. So etwas hatte man bislang nur in ärmeren Ländern für möglich gehalten, nicht aber vor der eigenen Haustür. Glück im Unglück: Weil die ansonsten viel befahrene Brücke gegen 3 Uhr nachts ihren Geist aufgab, kam niemand zu Schaden. Rost im Spannbeton wurde als Ursache ausgemacht. Die Beräumung der Trümmer dauert an.

Seit dem 11. September 2024 muss Dresden mit dieser Carolabrücke klarkommen.
Seit dem 11. September 2024 muss Dresden mit dieser Carolabrücke klarkommen.  © DPA/Robert Michael

Wagner-Akademie

Dresden - Wie aus dem Nichts tauchte Ende September eine Debatte um ein neues Konzerthaus am Dresdner Königsufer auf. Während kaum ein Bürger von solchen Plänen wusste, wurden plötzlich 15 Millionen Euro Zuschuss vom Bund in Aussicht gestellt. Der Haken: Auch Stadt und Land müssten hohe Beträge für das Projekt zuschießen. Der Dresdner Stadtrat entschied sich vor wenigen Wochen erst einmal dagegen - in Zeiten knapper Haushalte und Kürzungen anderswo wäre die Akademie wohl den Wenigsten zu vermitteln gewesen.

Musikfestspiele-Intendant Jan Vogler (60) will sich zunächst nicht mehr zu dem Projekt äußern.
Musikfestspiele-Intendant Jan Vogler (60) will sich zunächst nicht mehr zu dem Projekt äußern.  © DPA/Robert Michael

Getarnter Mord

Klipphausen - Schon die erste Nachricht schien unfassbar: Ein 76-jähriger Jogger war am 27. September in Klipphausen (bei Dresden) angefahren und - tödlich verletzt - liegengelassen worden. Doch es kam noch gruseliger: Wenige Tage später nahm die Polizei die scheinbar trauernde Witwe (52) fest. Sie selbst soll den Unfallwagen gefahren haben, die Tat soll akribisch (wenn auch nicht clever) geplant gewesen sein. Hatte sie Angst vor einer Trennung, verbunden mit dem Verlust von Wohlstand? Der Prozess wird es zeigen.

Die skrupellose Ramona (52) scheint sich extra ein Auto gekauft zu haben, um ihren Peter (†76) totzufahren.
Die skrupellose Ramona (52) scheint sich extra ein Auto gekauft zu haben, um ihren Peter (†76) totzufahren.  © Screenshot/YouTube

Stollen-Drama

Annaberg - Ein Schatzsucher (†34) wurde im Oktober offenbar in einem alten Silberstollen verschüttet. Funde vor dem eigentlich verschlossenen Eingang deuten jedenfalls darauf hin, dass der Hobby-Geologe den Stollen unerlaubterweise betreten hatte. Auch Suchhunde schlugen an, doch konnte der Vermisste nie geborgen werden. Möglich, dass er sich mit einer Sprengung im Stollen selber versehentlich begrub. Weil den Behörden eine Bergung unter den gegebenen Umständen zu teuer ist, haben Familie und Freunde des inzwischen für tot erklärten Schatzsuchers eine Spendenaktion gestartet.

Die Retter konnten den 34-Jährigen nicht finden.
Die Retter konnten den 34-Jährigen nicht finden.  © Niko Mutschmann

Pilzvergiftung

Zschopau - Dieser Polizeieinsatz war eine Heldentat! Ärzte im Krankenhaus Zschopau hatten Ende Oktober bei zwei Patienten eine Pilzvergiftung vermutet. Für die Behandlung war es aber wichtig zu wissen, welche Giftpilze genau gegessen wurden. Die Patienten waren kaum mehr ansprechbar. Also riefen die Mediziner die Polizei, die durchsuchten am Haus der Patienten den Kompost, fanden tatsächlich Pilzreste und eilten damit zu einem Experten, der den hochgiftigen Pantherpilz identifizierte. Die Behandlung konnte beginnen. Was für ein Krimi!

Tod bei der Ernte

Großschirma - Eigentlich ist die Ernte für Landwirte und das ganze Dorf ein Fest. Doch im beschaulichen Kleinvoigtsberg (Ortsteil von Großschirma) wurde die Kartoffellese Ende Oktober zu einem rabenschwarzen Tag. Das Unglück passierte, als ein 41-Jähriger mit seinem Traktor eine Erntemaschine über das Kartoffelfeld zog. Darauf saßen mehrere Familienangehörige. Plötzlich fiel ein Junge im Grundschulalter herunter, geriet in die Maschinerie und starb. Das ganze Dorf war fassungslos - und ist es noch.
Noch heute leidet das Dorf unter der Tragödie.
Noch heute leidet das Dorf unter der Tragödie.  © Maik Börner

Angst im Autoland

Zwickau - Seit der VW-Vorstand drastische Sparmaßnahmen verkündete, geht auch in Sachsen die Angst vor Jobverlust um. Drei der zehn VW-Standorte in Deutschland liegen schließlich im Freistaat: Zwickau, Chemnitz und Dresden. Betriebsräte und IG Metall kündigten natürlich gleich Widerstand an, doch die strukturellen Probleme nicht nur bei Volkswagen sind unverkennbar: E-Autos sind hierzulande einfach zu unbeliebt und für den internationalen Markt zu teuer. Die Krise wird nicht über Nacht verschwinden, so viel steht fest.

Beschäftigte von Volkswagen bekunden vor dem Werk in Zwickau zum Ende der Friedenspflicht ihre Streikbereitschaft.
Beschäftigte von Volkswagen bekunden vor dem Werk in Zwickau zum Ende der Friedenspflicht ihre Streikbereitschaft.  © Hendrik Schmidt/dpa

Junge Tanne

Viele Bürger sahen sich die Anlieferung der Tanne an.
Viele Bürger sahen sich die Anlieferung der Tanne an.  © Steffen Füssel

Dresden - Der große Weihnachtsbaum auf dem Striezelmarkt sorgt immer für Gesprächsstoff. Mal ist er manchen zu hässlich, mal brach gar der Stamm beim Aufstellen durch. Dieses Jahr hatte niemand etwas zu meckern, aber richtigzustellen gab es doch etwas. Während das Dresdner Rathaus das Alter der 25 Meter hohen Nordmanntanne mit bis zu 100 Jahren angab, fand TAG24 einen Freitaler, der quasi mit dem Baum aufgewachsen war (stand im elterlichen Garten).

Auflösung: Nur etwa 40 Jahre ist das Prachtstück alt. Ein Hingucker ist der Baum dennoch allemal!

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Robert Michael, xcitepress/XCitePress, Hendrik Schmidt/dpa

Mehr zum Thema Sachsen: