Reichsbürger-Razzia in Sachsen: Wurden hier Waffen versteckt?

Mulda - Große Reichsbürger-Razzia in Sachsen: Seit Dienstag durchsucht die Polizei unter anderem ein altes Herrenhaus auf dem Rittergut Mulda (Landkreis Mittelsachsen). Möglicherweise könnten dort Waffen versteckt worden sein.

Das alte Herrenhaus des Rittergutes Mulda wird derzeit von der Polizei durchsucht. Es geht offenbar um mögliche Waffenverstecke der Reichsbürger-Szene.
Das alte Herrenhaus des Rittergutes Mulda wird derzeit von der Polizei durchsucht. Es geht offenbar um mögliche Waffenverstecke der Reichsbürger-Szene.  © Haertelpress

Mit einer groß angelegten Razzia geht die Bundesanwaltschaft derzeit gegen mögliche Unterstützer der Reichsbürger-Szene vor. Deutschlandweit wurden am Dienstagmorgen sieben Objekte durchsucht, zwei davon in Sachsen, genauer gesagt in der kleinen Gemeinde Mulda.

Wie die "Freie Presse" berichtete, handelt es sich um das alte Herrenhaus des Rittergutes Mulda sowie um ein Gebäude eines Fensteranbieters.

Spannend: Laut Informationen der "Freien Presse" gehört das besagte Herrenhaus zwei Personen aus Baden-Württemberg, die für die Terrorgruppe um Prinz Reuß (72) Waffen versteckt haben soll. Womöglich vermuten die Beamten, dass diese Waffen in einem der Objekte gelagert werden.

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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden auch die Wohnräume der Beschuldigten, ein Mann (73) und eine Frau (63), durchsucht.

Beide sollen der "Reichsbürger"-Gruppierung um Prinz Reuß zum Jahreswechsel 2021/2022 Räumlichkeiten in Sachsen Verfügung gestellt haben, in denen Rekrutierungsveranstaltungen durchgeführt wurden.

Die sogenannten Reichsbürger glauben, dass es die Bundesrepublik Deutschland gibt, erkennen die Gesetze nicht an.

Erste "Reichsbürger"-Prozesse laufen

Weitgehend bekannt wurde die Terrorgruppe um Prinz Reuß Ende 2022: Damals fand eine großangelegte Anti-Terror-Razzia statt, bei der es viele Verhaftungen gab - auch Reuß wurde festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, vorgehabt zu haben, das politische System in Deutschland zu stürzen. Dabei hätten sie auch bewusst Tote in Kauf genommen, so die Anklage.

Mittlerweile laufen bereits die ersten Prozesse.

Titelfoto: Haertelpress

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