Regierungs-Erklärung von Kretschmer: "Sachsen soll Autoland bleiben"

Dresden - Viel Greifbares zur Zukunft des Konzerns in Sachsen hat das Gespräch zwischen VW-Chef Oliver Blume (56) und MP Michael Kretschmer (49, CDU) am Dienstag offenbar nicht gebracht. In seiner ersten Regierungserklärung der neuen Legislatur war Kretschmer dennoch bemüht, Hoffnung zu verströmen.
Verbreitete in seiner ersten Regierungserklärung der neuen Legislatur demonstrativ Hoffnung - insbesondere mit Blick auf VW: MP Michael Kretschmer (49, CDU).  © Robert Michael/dpa

Noch am Dienstag meldete sich Kretschmer gemeinsam mit Blume in einem YouTube-Video zu Wort. Danach darf - bei allen Unsicherheiten im Hinblick auf die Produktpalette - bisher nur die eine Fertigungslinie mit zwei Schichten im Zwickauer Werk als gesichert gelten.

"Das ist weniger als jetzt, aber es ist eine Perspektive", sagte Kretschmer. Zudem wolle man verstärkt auf die Kreislaufwirtschaft setzen, so Blume.

Zur Zukunft der Gläsernen Manufaktur in Dresden oder dem VW-Motorenwerk in Chemnitz äußerten sich die beiden nicht.

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VW sei der größte industrielle Arbeitgeber im Freistaat mit über 15.000 Beschäftigten, beeinflusse aber ein gesamtes Ökosystem von über 800 Unternehmen und bis zu 60.000 Beschäftigten, sagte Kretschmer in seiner Regierungserklärung.

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Kretschmer hofft auf neue Bundesregierung

Eine Fertigungslinie und zwei Schichten sollen vom vollelektrischen VW-Vorzeige-Werk in Zwickau erhalten bleiben.  © picture alliance/dpa/Hendrick Schmidt

"Wenn VW einen Schnupfen hat, bekommen andere die Grippe", zitierte er einen in Niedersachsen so oder ähnlich kolportierten Satz.

Und: Sachsen sei Autoland und solle es bleiben. Statt vor den Konzernen zu knicksen, beschwor Kretschmer allerdings die Tarifpartnerschaft mit den Gewerkschaften und dankte dem DGB-Landesvorsitzenden Markus Schlimbach (58).

Hoffnung setzte Kretschmer auch auf die neue Bundesregierung.

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Nach der Bundestagswahl gelte es, gemeinsam mit anderen Bundesländern darüber zu sprechen, ob die Branche Unterstützung brauche, sagte er unter Verweis auf den im Koalitionsvertrag vereinbarten "Masterplan Südwestsachsen" zur Unterstützung der Zulieferindustrie.

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