Rechtsextremen zum Geburtstag gratuliert: Landrat Witschas gelobt Besserung

Bautzen - Der Ärger um den Umgang des Bautzner Landrats Udo Witschas (51, CDU) mit der extremen Rechten geht weiter: Sorgten vor Ostern seine Glückwünsche an den Bautzner Neonazi Benjamin M. (30) für Aufsehen, tauchten danach welche an einen Luxemburger Rechtsaußen-Aktivisten auf. Nun will Witschas Konsequenzen ziehen.

Landrat Udo Witschas (51, CDU) steht wegen seiner Kontakte zur rechten Szene in der Kritik.
Landrat Udo Witschas (51, CDU) steht wegen seiner Kontakte zur rechten Szene in der Kritik.  © Holm Helis

In Sachsen dürfte Timon M. (35) nur wenigen bekannt sein, in Luxemburg dafür umso mehr:

Er war Mitglied der rechtspopulistischen Partei ADR, ist seitdem in diversen Splittergruppen und bis vor Kurzem auf der Freundesliste des Bautzner Landrats unterwegs.

"Herr Witschas bekommt sehr viele Freundschaftsanfragen auf Facebook und bestätigt diese in der Regel auch, ohne sich die Profile im Detail anzuschauen", erklärt eine Sprecherin des Landratsamts.

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Auch Timon M. will Witschas nicht gekannt haben, ähnlich wie bereits den Bautzner Neonazi Benjamin M. (30).

Geburtstagsglückwünsche sollen nun bedachter erfolgen

Auch diese Glückwünsche hat Witschas jetzt gelöscht.
Auch diese Glückwünsche hat Witschas jetzt gelöscht.  © Facebook/Screenshot

Eine politische Nähe zu beiden weist das Amt zurück: "Der direkte Schluss von technischen Verbindungen zwischen Facebook-Profilen auf eine inhaltliche politische Nähe ist absurd", so die Sprecherin.

"Sofern Hinweise auf extremistische Hintergründe vorliegen, reagiert Herr Witschas und entfernt auch die technische Verknüpfung zu seinem Facebook-Profil. Dies ist auch im aktuellen Fall geschehen."

Trotzdem sollen die Geburtstagsglückwünsche nun bedachter erfolgen: "Herr Witschas hat es zum Anlass genommen, dass er künftig nur noch Personen gratuliert, die er persönlich kennt", heißt es aus dem Amt.

Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Screenshot/Holm Helis

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