Mitten in Sachsen: Rechtsextreme wollen eigenes Dorf gründen
Bischofswerda - Seit Monaten kündigt Rechtextremist Christoph Aljoscha Zloch (27, besser bekannt als Rapper Chris Ares) an, mit Gleichgesinnten ein Dorf bei Bautzen zu besiedeln! Am Mittwoch nun wurde es konkret - der Verfassungsschutz ist alarmiert.
"Das Dorf, welches wir zeitgleich mit 4 Häusern eröffnen, ist zwischen Dresden und Pulsnitz!
Wir freuen uns auf euch alle!", schreibt Zloch seinen Fans. 25 Personen sollen dort einziehen, die ersten am 1. September.
Schon vor Monaten verkündete er den Plan, mit sogenannten Tiny-Houses (Mini-Häusern) im Osten ein Dorf zu gründen.
Rechts-Rap-Kollege Kai "Prototyp" Naggert wollte dort als einer der ersten mit einziehen.
Den genauen Standort behält Zloch für sich, erklärt stattdessen, demnächst ein rechtes Jugendzentrum in Bischofswerda gründen zu wollen.
Dort soll es dann Kraft- und Kampfsporttraining geben.
Die Stadtverwaltung reagierte überrascht: "Wir haben erst jetzt davon erfahren", sagt Sprecher Sascha Hache (45).
Verfassungsschutz weiß von den Plänen bereits seit 2019
"Auch der Verfassungsschutz hat uns informiert. Wir sind eine weltoffene Stadt. Ich bin mir sicher, es wird eine friedliche Reaktion darauf geben."
Der Verfassungsschutz weiß von den Plänen schon seit Dezember 2019.
"Die Bestrebungen werden ernstgenommen", sagt Sprecher Martin Döring (58).
"Es wird davon ausgegangen, dass finanzielle und personelle Mittel zur Umsetzung vorhanden sind."
Zlochs Engagement in der Lausitz fällt schon länger auf, zum Beispiel seine Teilnahme an dortigen Anti-Corona-Demos oder Treffen mit dem Bautzner AfD-Stadtrat Paul Neumann, der der "Identitären Bewegung" zugerechnet wird
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