Rechtsextreme riegeln deutsche Grenze ab: "Schluss mit illegaler Asyleinwanderung!"
Schmilka - Seit Samstagmorgen blockierten Mitglieder der rechtsextremen "Freien Sachsen" die tschechische Grenze bei Schmilka.
Ab 10 Uhr versammelten sich einige Hundert Demonstranten ("niedriger dreistelliger Bereich") am ehemaligen Grenzübergang, erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden gegenüber TAG24 am Mittag.
Im Zuge der angemeldeten Versammlung hielten sich die Teilnehmer größtenteils neben der Fahrbahn auf, um einmal in der Stunde die Straße zu betreten und eine "symbolische Blockade" zu errichten.
Diese Methode kennen Dresdner bereits von den Klimaaktivisten von "Extinction Rebellion", die auf diese Weise Kreuzungen lahmgelegt hatten.
Auf einem Banner formulierten die "Freien Sachsen" ihre Forderung: "Schluss mit illegaler Asyleinwanderung! Grenze geschlossen!"
Wirklich geschlossen ist die Grenze allerdings nicht, wie die Polizei mitteilte: "Der Grenzverkehr ist nicht unterbrochen." Laut Polizeidirektion Dresden wurde der Verkehr während der kurzzeitigen Blockaden "wechselseitig vorbeigeleitet".
Anti-Asyl-Blockade bisher ohne Zwischenfälle
Laut Polizei verlief die Aktion ohne Zwischenfälle.
Es gab allerdings vier Ordner sowie einen Teilnehmer, der Versammlung, die einheitlich bedruckte Kleidungsstücke trugen, was korrigiert werden musste.
Bezüglich dieses Vorfalls sprechen die "Freien Sachsen" auf ihrem Telegram-Kanal von "Polizeischikane", durch die man sich nicht mehr einschüchtern lasse.
Weiterhin erklären die Organisatoren, dass man mit dieser Blockade auf die "katastrophale Einwanderungspolitik der Regierung" aufmerksam machen wolle.
Gegen 17 Uhr wurde der Asyl-Protest beendet. 54 Polizeibeamte waren an der deutsch-tschechischen Grenze im Einsatz.
Schleuser-Hotspot tschechische Grenze
Der Ort für den Protest wurde dabei nicht zufällig gewählt.
An der tschechischen Grenze ist die Bundespolizei täglich im Einsatz gegen Schleuser, die illegal Flüchtlinge nach Sachsen transportieren.
Innenminister Armin Schuster (62, CDU) hatte sich zuletzt auch im Bundestag für stationäre Grenzkontrollen ausgesprochen, um die Situation in den Griff zu kriegen.
Es gehe dabei auch um die Sicherheit der Migranten, die teils unter lebensgefährlichen Umständen in den Fahrzeugen unterwegs sind.
Ebenso warnte Schuster vor der Stimmung in der Bevölkerung.
Erstmeldung vom 14. Oktober um 12.08 Uhr. Zuletzt aktualisiert, 17.12 Uhr.
Titelfoto: xcitepress/ Benedict Bartsch