Razzia bei Volksverhetzer in Sachsen: 43-Jähriger ruft zum Judenhass auf
Geyer - Im Juni berichtete das ZDF-Magazin "Frontal" über einen mutmaßlichen Reichsbürger (43) aus dem Erzgebirge, der öffentlich zum Hass gegen Juden aufrief. Jetzt durchsuchte die Soko Rex des Landeskriminalamtes sein Haus. Tatvorwurf: Volksverhetzung.
Bei Telegram im Internet nannte sich der Beschuldigte "NWOHunter" (Jäger der - angeblichen - Neuen Weltordnung). Mit martialischen Bildern behauptete er, Juden seien "eine Krankheit". Er verhöhnte laut ZDF sechs Millionen Holocaust-Opfer und behauptete: "Der Holocaust hat nie stattgefunden."
Die Polizei wirft dem Mann aus Geyer im Zeitraum vom 1. August 2021 bis zum 9. September 2021 mindestens fünf solcher Posts vor, in denen er auch zur Gewalt gegen jüdische Mitbürger aufrief. Diese Appelle wurden bundesweit geteilt. Die Beamten der Sondereinheit gegen Rechtsextremisten stellten bei der Durchsuchung im Haus Rechner, Mobiltelefone und Datenträger sicher.
Wie das LKA mitteilte, sei der "NWOHunter" in der Vergangenheit schon aufgefallen wegen Nötigung und Beleidigung und wird der Reichsbürgerszene zugeordnet.
Festgenommen wurde der 43-Jährige nicht. Die Ermittlungen führt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.
Originalmeldung: 4. August,12.42 Uhr, Aktualisiert: 4. August, 18.13 Uhr
Titelfoto: ZDF/Frontal