Maaßen macht Wahlkampf in Sachsen und zeichnet düsteres Bild
Radebeul - Früher war er heimlich unterwegs, inzwischen macht er sogar öffentlich Wahlkampf für andere - Hans-Georg Maaßen (56, CDU), Ex-Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Am Donnerstagabend war er bei seinem Parteifreund Matthias Rößler (64) in Radebeul zu Gast, der hier seinen Wahlkreis hat. Eingeladen hatte mit der WerteUnion der extra konservative Flügel der CDU/CSU und Rößler selbst.
Zentrales Thema: die Innere Sicherheit. Maaßen zeichnete vor rund 200 Zuhörern ein düsteres Bild, begründet in der Gefahr von rechts, vor allem jedoch aus dem islamistischen Bereich.
Ein besonderes Problem seien hier Zugereiste unter falschem Namen.
Als Lösung forderte er eine bessere Integration von Asylbewerbern, aber auch konsequentere Abschiebungen und Zurückweisungen an den Grenzen. Maaßen sprach sich zudem für mehr Abschiebehaftplätze aus.
Unter den Zuschauern auch Richter Jens Maier (57). Der AfD-Bundestagsabgeordnete sprach der WerteUnion in einer Wortmeldung jegliche Wirkung ab.
"Wenn sie eine Wirkung hätte, bräuchte es uns nicht." Beifall erntete Maier, als er Rößler für die Einladung Maaßens "Verlogenheit" vorwarf. Schließlich habe die CDU Maaßen abserviert. Maaßen konterte scharf mit Kritik an der AfD ...
Er war bis Herbst 2018 Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (TAG24 berichtete).
Weil er unter anderem die Ereignisse in Chemnitz auf eigenwillige Art beurteilt hatte, befindet er sich unfreiwillig im einstweiligen Ruhestand. So hatte er nach dem Tod eines jungen Mannes (dokumentierte) Hetzjagden auf Ausländer bezweifelt und "linksradikale Kräfte" in der SPD ausgemacht.