Qualität gut, Preise fallen: Sächsische Bauern freuen sich über Kartoffel-Segen

Leipzig - Die Knolle rettet den Bauern die Saison. Die Kartoffelernte läuft in Sachsen auf Hochtouren. Die Landwirte freuen sich über gute Qualität und einen hohen Ertrag. Auch für die Verbraucher gibt es eine gute Nachricht.

Bei der Ernte werden die Kartoffeln via Förderband auf einen Anhänger geladen.  © Julia Steinbrecht/KNA

Nachdem die lange Trockenheit bis Anfang September die Ernte ausgebremst hatte, sind die Roder nun im Dauereinsatz.

Sie holen die frischen Knollen aus der Erde. Mit mehr als 40 Tonnen pro Hektar falle die Ernte deutlich besser aus als im Vorjahr, freut sich Ariane Weiß, die Chefin des Sächsischen Kartoffelverbandes. "Wir haben sehr gute Qualitäten und geschmacklich hervorragende Kartoffeln."

Mit der Ernte füllen sich die Lager von Sachsens größtem Kartoffel-Veredler. Etwa 2500 Tonnen würden jetzt täglich angeliefert, berichtet Friweika-Vorstand Marko Wunderlich.

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Das Unternehmen in Weidensdorf (Kreis Zwickau) verarbeitet jährlich rund 120.000 Tonnen Kartoffeln - zu Klößen, Salat und Gratin. Die hohe Qualität der diesjährigen Ernte bestätigt auch Wunderlich.

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Die Erdäpfel kommen hernach auf ein Siebband, wo die Ernte von möglichen Fremdkörpern und Verschmutzung befreit wird.  © Julia Steinbrecht/KNA
Marko Wunderlich ist Chef vom Kartoffel-Veredler Friweika.  © Hendrik Schmidt/dpa

40 verschiedene Kartoffel-Sorten in Sachsen angebaut

Prall gefüllte Säcke und gute Qualität - die aktuell laufende Kartoffelernte stimmt Sachsens Landwirte froh.  © Julia Steinbrecht/KNA, imago

Dabei mussten sich die Bauern wegen der langen Trockenheit erst einmal gedulden. Ist der Boden zu hart, leiden die Knollen bei der Ernte, erklärt Verbandschefin Weiß.

Beschädigungen und Risse in der Schale seien Eintrittsstellen für Bakterien, die Fäulnis verursachen. Auch die Krautfäule könne bei Kartoffeln zu Schäden führen. Damit habe es in Sachsen aber kaum Probleme gegeben.

Im Freistaat wurden heuer auf einer Fläche von 5400 Hektar Erdäpfel angebaut - und zwar mehr als 40 verschiedene Sorten. Der Fokus liegt auf mittelfrühen bis späten Sorten.

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Mit dem Fortschreiten der Ernte purzeln auch die Preise, die Verbraucher im Supermarkt für frische Kartoffeln zahlen müssen. "Die Frühkartoffelpreise waren exorbitant hoch", räumt Weiß ein. Zeitweise seien für ein 2,5-Kilo-Netz um die 4 Euro verlangt worden. Inzwischen liege der Preis bei etwa 2,50 Euro.

Weiß: "Auf diesem Niveau wird es jetzt bleiben." Bei einem Euro pro Kilo erhielten die Bauern selbst aber nur etwa 20 Cent ausgezahlt.

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