Qualität gut, Preise fallen: Sächsische Bauern freuen sich über Kartoffel-Segen
Leipzig - Die Knolle rettet den Bauern die Saison. Die Kartoffelernte läuft in Sachsen auf Hochtouren. Die Landwirte freuen sich über gute Qualität und einen hohen Ertrag. Auch für die Verbraucher gibt es eine gute Nachricht.
Nachdem die lange Trockenheit bis Anfang September die Ernte ausgebremst hatte, sind die Roder nun im Dauereinsatz.
Sie holen die frischen Knollen aus der Erde. Mit mehr als 40 Tonnen pro Hektar falle die Ernte deutlich besser aus als im Vorjahr, freut sich Ariane Weiß, die Chefin des Sächsischen Kartoffelverbandes. "Wir haben sehr gute Qualitäten und geschmacklich hervorragende Kartoffeln."
Mit der Ernte füllen sich die Lager von Sachsens größtem Kartoffel-Veredler. Etwa 2500 Tonnen würden jetzt täglich angeliefert, berichtet Friweika-Vorstand Marko Wunderlich.
Das Unternehmen in Weidensdorf (Kreis Zwickau) verarbeitet jährlich rund 120.000 Tonnen Kartoffeln - zu Klößen, Salat und Gratin. Die hohe Qualität der diesjährigen Ernte bestätigt auch Wunderlich.
40 verschiedene Kartoffel-Sorten in Sachsen angebaut
Dabei mussten sich die Bauern wegen der langen Trockenheit erst einmal gedulden. Ist der Boden zu hart, leiden die Knollen bei der Ernte, erklärt Verbandschefin Weiß.
Beschädigungen und Risse in der Schale seien Eintrittsstellen für Bakterien, die Fäulnis verursachen. Auch die Krautfäule könne bei Kartoffeln zu Schäden führen. Damit habe es in Sachsen aber kaum Probleme gegeben.
Im Freistaat wurden heuer auf einer Fläche von 5400 Hektar Erdäpfel angebaut - und zwar mehr als 40 verschiedene Sorten. Der Fokus liegt auf mittelfrühen bis späten Sorten.
Mit dem Fortschreiten der Ernte purzeln auch die Preise, die Verbraucher im Supermarkt für frische Kartoffeln zahlen müssen. "Die Frühkartoffelpreise waren exorbitant hoch", räumt Weiß ein. Zeitweise seien für ein 2,5-Kilo-Netz um die 4 Euro verlangt worden. Inzwischen liege der Preis bei etwa 2,50 Euro.
Weiß: "Auf diesem Niveau wird es jetzt bleiben." Bei einem Euro pro Kilo erhielten die Bauern selbst aber nur etwa 20 Cent ausgezahlt.
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