Prosit! Wie Martin und Grit zu Erfolgswinzern wurden
Meißen - Ein Leben von Null auf 100: Das Weingut Martin Schwarz in Meißen wurde am Donnerstag offiziell in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen. Martin (59) und seine Freundin Grit Geißler blicken auf ihre Erfolgsgeschichte zurück.
Sein Elektrotechnikstudium in Kassel war ihm zu trocken, er brach ab, erinnert sich der Winzer. "Ich ging nach Freiburg zu meinem Bruder und bereiste dort die Weingüter. Da fand ich Gefallen am Winzerleben."
1996 schloss er das Studium für Weinbau und Önologie als Weinbauingenieur ab. Es folgten 16 Jahre im Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe als Verantwortlicher des Kellereibetriebs.
"Dort wurde ich Feuer und Flamme für das Thema. Im Herbst 1999 lernte ich bei der Weinlese meine Lebensgefährtin Grit kennen. Sie war Lehrerin in Berlin, aber weinvernarrt und wollte das Winzerleben kennenlernen. Zum Glück blieb sie."
2003 fingen beide an, nebenberuflich eigenen Wein zu machen. "Zehn Jahre lief das. 2013 fanden wir das alte Weingut in der Dresdner Straße in Meißen und wagten den Schritt in die Selbstständigkeit."
Erfolg hat seinen Preis: Günstig ist der Wein von Schwarz nicht
Mit viel Fleiß wurden aus anfangs zwei Hektar mittlerweile knapp sechs - inklusive zwei Auszubildender und drei Festangestellter. "Unsere hochwertigsten Weine kommen aus den drei Hektar Steillagen Meißner Kapitelberg und Friedstein in Radebeul. Sie werden mit der Hand bewirtschaftet."
Mit diesen Weinen haben sie bereits bundesweit Preise gewonnen. Und der Erfolg hat seinen Preis. Bis zu 45 Euro kann eine Flasche des edlen Tropfens kosten. Zu den Auszeichnungen gesellt sich nun die Aufnahme im VDP.
"Das freut uns besonders, denn wir haben unser Weingut von Grund auf neu aufgebaut. Wir haben weder geerbt noch hatten wir ein bereits bestehendes Weingut."
Titelfoto: Bildmontage: Christian Juppe