Pollen-Alarm in Sachsen! Wieso der gelbe Nebel in diesem Jahr besonders heftig ist

Chemnitz - Pollen-Alarm in Sachsen! Überall ist aktuell wieder diese gelbe Staubschicht zu sehen. Ist es in diesem Jahr besonders schlimm?

Überall sieht man die gelbe Pollen-Schicht.
Überall sieht man die gelbe Pollen-Schicht.  © Klaus Jedlicka

Auf Gartenmöbeln, auf dem Balkon und auch beim Lüften in der Wohnung - überall landen diese Pollen. Und auf dunklen Autos kommt der gelbe Blütenstaub aktuell besonders gut zur Wirkung. Putzen bringt leider nur kurzzeitig etwas, das Zeug ist schneller wieder da, als man gucken kann.

Unter anderem sind die blühenden Fichten für den Staub verantwortlich. Dass der Wald blüht, ist nichts Besonderes, aber in diesem Jahr ist die Blüte tatsächlich etwas stärker als sonst, wie Chemnitzer Forstbezirksleiter Bernd Ranft (58) gegenüber TAG24 bestätigt: "Das vergangene Jahr war sehr feucht, das begünstigt diese starke Blüte." Denn je nach Witterung fällt die Blüte unterschiedlich aus.

Der gelbe Staub besteht laut Ranft aus einem Gemisch von Pollen unterschiedlicher Art. Mit dabei sind unter anderem die Fichte, andere Waldbäume, aber auch der Raps. Etwas Positives hat es aber, denn zumindest die Fichtenpollen sind für Allergiker meist ungefährlich.

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Wie lange begleitet uns dieser gelbe Blütenzauber denn noch? Ranft: "Das kommt auf die Witterung an, die Blüte der Fichte geht auf jeden Fall noch bis in den Juni hinein."

Was helfen würde, wäre kräftiger Regen. Doch in dieser Woche ist in Sachsen erst mal kein Regen in Sicht, der den gelben Wahnsinn wenigstens etwas in Schach halten könnte. Erst Anfang nächster Woche könnte etwas Niederschlag den gelben Nebel eindämmen.

Ist der Klimawandel schuld?

Auch Autos sind überzogen mit einem Pollenfilm.
Auch Autos sind überzogen mit einem Pollenfilm.  © privat

Auch 2020 war die Blüte der Fichte schon sehr stark, im Erzgebirge war durch den Wind ein wahres Naturschauspiel zu beobachten: Tausende Fichtenpollen wurden aus den Wäldern geblasen.

Doch woran liegt das überhaupt? Ist an der stärkeren Pollen-Belastung der Klimawandel schuld?

Forstbezirksleiter Bernd Ranft (58) meint dazu, dass der Klimawandel selbstverständlich die Vitalität der Bäume beeinflusst, aber den Wandel für den verstärkten Pollenflug verantwortlich zu machen, hält er für weit hergeholt: "Es gibt einfach auch natürliche Schwankungen."

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Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat sich im Vergleich zu früheren Jahren die Pollensaison zumindest verlängert: "Ursache ist der durch die Klimaerwärmung bedingte frühere Blühbeginn der Vegetation sowie längere Pollenflugzeiten."

Eine längere Wärmeperiode heißt also auch längere Pollensaison.

Titelfoto: privat

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