Polizei sucht Zeugen: Schleuser setzen 15 Migranten am Bautzener Stausee ab und flüchten
Malschwitz (Bautzen) - Nachdem am Montag über ein Dutzend eingeschleuste Migranten nahe Bautzen aufgegriffen wurden, sucht die Polizei jetzt nach Hinweisen zum Vorfall und nach Zeugen.
Dank eines Bürgerhinweises wurde die Bundes- und Landespolizei am 25. September gegen 13 Uhr auf 15 männliche Syrer aufmerksam, die sich am Bautzener Stausee nahe Malschwitz aufhielten. Die Migranten besaßen keine für den Aufenthalt im Bundesgebiet notwendigen Dokumente.
Laut ersten Ermittlungen wurden die 15 Personen von der Slowakei über Tschechien nach Deutschland gebracht.
Die Männer, Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 34 Jahren waren zuvor ab der Türkei auf der Balkanroute geschleust worden. Teilweise zahlten sie dafür 7000 Euro an ihre Schleuser.
Manche von ihnen wurden in größeren Gruppen mit einem Lastwagen transportiert, andere waren 40 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen.
Schließlich landeten sie am Bautzener Stausee, wo sie von einem beige-goldfarbenen Mercedes-Benz Vito mit tschechischer Zulassung abgesetzt wurden.
Bundespolizei sucht nach Hinweisen
Einige der Männer stellten Schutzersuchen und sollen in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht werden. "Beim Rest der Gruppe wird zurzeit eine Zurückschiebung nach Tschechien geprüft", heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Die Ermittlungen wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes laufen.
Den flüchtigen Schleusern wird derweil vorgeworfen, die Ausländer unter lebensbedrohlichen Umständen nach Deutschland gebracht zu haben. Gegen sie ermittelt jetzt die Bundespolizei.
Hinweise zum Tatfahrzeug oder zur Tat selbst nimmt die Bundespolizeiinspektion Ebersbach unter der Telefonnummer 03586/76020 entgegen.
Titelfoto: Lausitznews