Ostdeutschem Maschinenbau geht die Kraft aus: "Betrachte Kursänderung mit großer Sorge"
Leipzig - Die wirtschaftliche Entwicklung des ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbaus verliert weiter an Schwung.
Nur noch 62 Prozent der Unternehmen stuften ihre Gesamtsituation im dritten Quartal positiv ein, wie die Ost-Niederlassung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag mitteilte.
Im ersten Quartal waren es noch 78 Prozent, zur Jahresmitte 68 Prozent. Das geht laut Verband aus einer Umfrage unter den 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hervor.
"Das Auftragspolster der Unternehmen schmilzt, zugleich investieren die Kunden weniger in neue Maschinen und Produkte. Das bringt die Branche zunehmend in die Bredouille", sagte Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.
Etwa jeder fünfte Betrieb (22 Prozent) rechne damit, dass sich die Geschäftsaussichten im Vergleich zu bisher verschlechtern werden.
Fast ein Viertel der Firmen plant laut Umfrage einen Stellenabbau, doppelt so viele wie im Vorquartal.
"Bisher haben die Firmen trotz der vielfältigen Herausforderungen an ihren Belegschaften festgehalten oder diese sogar vergrößert, auch aufgrund der Fachkräftelücke. Daher betrachte ich die Kursänderung mit großer Sorge", betonte Köhn.
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