Ortsumgehung Flöha auf Prüfstand: Eine Klage bereits zurückgenommen

Von Birgit Zimmermann und Sarah Fuchs

Flöha/Leipzig - Können die Pläne für das letzte Teilstück der Ortsumgehung Flöha (Mittelsachsen) umgesetzt werden? Aktuell liegen sie dem Bundesverwaltungsgericht vor.

Die Ortsumgehung soll für mehr Ruhe und weniger Abgasbelastungen sorgen.
Die Ortsumgehung soll für mehr Ruhe und weniger Abgasbelastungen sorgen.  © Jan Woitas/dpa

Im Streit um den Bau des letzten Teils der Ortsumgehung Flöha hat ein Grundstücksbesitzer seine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht zurückgenommen.

Zuvor hatten die Richter deutlich gemacht, dass sie die Klage des Geschäftsführers einer Spitzen- und Gardinenfabrik für unbegründet halten. Der Fall wurde am Dienstag verhandelt.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig muss nun noch über die Klage vom Umweltverband Grüne Liga Sachsen gegen die Genehmigung des Straßenbaus entscheiden. Sie rügen unter anderem Verstöße gegen das Arten- und Klimaschutzrecht und sehen Fehler bei der Trassenwahl.

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Die rund 1,7 Kilometer lange Straße soll über das Flöhatal führen. Dazu ist auch der Bau einer knapp 600 Meter langen Brücke vorgesehen.

Wann die Bundesrichter eine Entscheidung verkünden, war zunächst offen.

Das soll aufhören: Täglich fahren unzählige Autos und Lkw durch die Stadt.
Das soll aufhören: Täglich fahren unzählige Autos und Lkw durch die Stadt.  © Kristin Schmidt

Erforderliche Eingriffe werden mit Aufforstungen ausgeglichen

Anwohner fordern den Weiterbau der Ortsumgehung.
Anwohner fordern den Weiterbau der Ortsumgehung.  © Kristin Schmidt

Bereits seit 2012 ist der erste Bauabschnitt befahrbar. Jedoch endet er im Osten von Flöha und bringt für die Bewohner der Stadt noch nicht die gewünschte Ruhe.

Im August 2023 dann die Erleichterung: Die Landesdirektion Sachsen genehmigt den Bau der 1,7 Kilometer langen Ortsumgehung. Damit soll der Stadtrand Flöhas mit dem Gewerbegebiet Falkenau verbunden werden.

Oberbürgermeister Volker Holuscha (62, Linke) betonte bereits damals, dass auch an den Umweltschutz gedacht wird. Mit einer 575 Meter langen Brücke sollte das sensible Gebiet auf zehn Pfeilern 15 Meter überquert werden.

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Außerdem seien Aufforstungen und extensives Grünland geplant, um erforderliche Eingriffe auszugleichen. Doch offenbar reichte dies dem Verein Grüne Liga Sachsen nicht aus und er reichte Klage ein.

Die Anwohner hingegen fordern bereits seit Jahren den Weiterbau und machen mit Demonstrationen und Schildern an den Grundstücken auf sich aufmerksam.

Der Termin für den Baubeginn bleibt nun vorerst weiterhin offen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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