Bekommt Oberwiesenthal hier bald ein muslimisches Gebetszentrum?
Oberwiesenthal - Kommt bald ein muslimisches Gebetshaus mitten ins Zentrum des Skiortes? Der Leipziger Kneipen-König Jochen Nöske (64) will demnächst mit der schiitischen Gemeinde von Frankfurt einen Mietvertrag für das Haus am Markt 11 abschließen.
Ursprünglich sollte das Gebäude eine Spielhalle werden. "Ich wollte das Haus für 300.000 Euro sanieren, unten ein kleines Casino und oben Wohnungen bauen", erklärt der Kult-Wirt. Doch der Stadtrat hatte das Projekt Ende Mai abgelehnt - wegen der Lärmbelästigung und der Suchtgefahr.
"Jetzt muss ich das Haus nicht mehr sanieren, die Muslime mieten es auch so", erklärt Nöske. "Schade drum, denn es ist das einzige unsanierte Haus auf dem Markt." Arabische Schriftzeichen sollen das Gebäude demnächst als Gebetshaus kennzeichnen. "Ungläubigen, die sich ketzerisch über Allah äußern, werden wir mit Güte verzeihen", lacht der Immobilienbesitzer.
Seit Jahren schon schwelt ein Streit zwischen Nöske und Oberwiesenthals Stadtoberhaupt Mirko Ernst (47, FDP). Wegen des vom Kult-Gastronom geplanten Nacktrodelns auf dem Fichtelberg eskalierte 2010 die Situation. Die Verwaltung verbot die Veranstaltung.
"Mit Nöske hat die Stadt nur schlechte Erfahrungen gemacht", sagte der BM damals. Vor zwei Jahren saßen sich der Stadtchef und Nöskes Lebensgefährtin Doreen Hauke (49) im Amtsgericht Annaberg wegen eines Zoffs um den Bürgermeister-Lümmel gegenüber.
Ernst war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Titelfoto: Klaus Jedlicka