Krebserregende Viren: Kasse bemängelt schlechte Impfquote

Dresden - Viel zu wenige Mädchen und Jungen sind in Sachsen gegen das krebserregende Papillomavirus (HPV) geimpft. Die Quoten sind nach der Pandemie eingebrochen, warnt die Krankenkasse Barmer.

Barmer Sachsen-Geschäftsführerin Monika Welfens (61) empfiehlt dringend eine Impfung gegen die krebserregenden HPV-Viren.  © Holm Helis

In Sachsen haben trotz Impfempfehlung rund 36 Prozent der 17-jährigen Mädchen keine ausreichende HPV-Impfung.

Bei den Jungen bis 13 Jahren sind es sogar 79 Prozent. Das geht aus dem Barmer-Arzneimittelreport hervor.

Dabei ist das humane Papillomavirus (HPV) für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore wie Anal- oder Rachenkrebs und für fast 100 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Im Zuge der Pandemie waren die Quoten in Sachsen stark zurückgegangen.

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Die Impfung gibt es erst seit 2007 (Mädchen) und 2018 (Jungen). Für Dirk Rohde (60) kam sie zu spät.

Vor neun Jahren wurde bei ihm ein bösartiger Tumor am Zungengrund entdeckt, nachweislich ausgelöst durch den Virustyp HPV 16. OPs, Chemo- und Strahlentherapien folgten.

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Bei Jugendlichen bis 15 reicht ein zweimaliger Piks, Erwachsene brauchen drei.  © 123RF

Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für HPV-Impfung

"Ich bin durch die Hölle gegangen. Wenn ich den Krebs durch eine Impfung hätte verhindern können, ich hätte nicht eine Sekunde gezögert", so Rohde.

Fast alle Krankenkassen übernehmen die Kosten. Sie lohnt sich grundsätzlich auch im höheren Alter.

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