Neugründungen in Sachsen: Hier besteht Nachholbedarf

Dresden - Neugründungen mit hohem Wachstumspotenzial beleben die Wirtschaft. In Sachsen hat Dresden zahlenmäßig derzeit die Nase vor Leipzig. Deutschlandweit rangiert Sachsen im Mittelfeld.

So verteilen sich die Start-ups über die sächsischen Landkreise - ein starkes Stadt-Landgefälle wie in vielen anderen Bereichen auch.
So verteilen sich die Start-ups über die sächsischen Landkreise - ein starkes Stadt-Landgefälle wie in vielen anderen Bereichen auch.  © Grafik/Vibrocut

In der Landeshauptstadt gab es 2024 mit insgesamt 254 Start-ups die meisten Neugründungen, die zehn Jahre oder jünger sind.

Leipzig folgt mit 234 "Neulingen" vor Chemnitz mit 46. Insgesamt haben 698 junge Wachstumsunternehmen ihren Sitz im Freistaat. Das geht aus der neuesten Auswertung des Start-up-Monitors im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums hervor.

Danach punktet Sachsen mit Start-ups in den Bereichen Geschäftskunden (B2B, 68 Prozent) und Forschung (Deep-Tech).

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Beispiele dafür sind die Firmen Morpheus Space (Dresden), ein führender Anbieter für Satellitenmobilität, und enaDyne (Leipzig), die CO2 als Quelle für wertvolle Chemikalien nutzt.

Nachholbedarf in drei Bereichen

Prof. Andreas Pinkwart (64) von der TU Dresden bewertet die Performance Sachsens bei Start-ups positiv.
Prof. Andreas Pinkwart (64) von der TU Dresden bewertet die Performance Sachsens bei Start-ups positiv.  © IMAGO/Funke Foto Services

"Sachsen liegt bundesweit bei Start-ups im Mittelfeld und damit bereits vor anderen westdeutschen Ländern", ordnet Andreas Pinkwart, (64) Direktor des TU-Exzellenzcenters Dresden, ein.

Nachholbedarf gibt es bei der Attraktivität für ausländische Talente, Englisch als Geschäftssprache und gesellschaftlicher Offenheit.

Laut der Auswertung ist das Gründer-Ökosystem gut mit staatlichen Fördermitteln ausgestattet. Kritik kommt dazu von Ex-Energieminister Wolfram Günther (51, Grüne). "Die aktuelle Haushaltsplanung bedeutet tiefe Einschnitte für die Gründungsszene: 70 Prozent weniger für die Gründungsförderung, 40 Prozent weniger bei der Beratungsförderung."

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Übrigens: Chemnitz braucht sich nicht zu verstecken. Mit Staffbase (Mitarbeiter-Apps) kommt von dort eines der zwei sächsischen Unicorns - Start-ups, die mit mindestens 1 Milliarde Euro taxiert werden.

Das zweite Unicorn ist Wasserstoffspezialist Sunfire aus Dresden.

Neuester Coup: Die Firma Vibrocut aus Chemnitz hat beim Industriewettbewerb "Fabrik des Jahres" den Publikumspreis abgeräumt. Bei den Spezialisten für Bohr- und Drehmaschinen steht nun die Auszeichnung "Start-up des Jahres".

Titelfoto: Montage: Grafik/Vibrocut, IMAGO/Funke Foto Services

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