Neuer Starkregen-Atlas soll Sachsen vor Katastrophen schützen
Dresden - Mit dem Klimawandel und zunehmenden Starkregen-Ereignissen gibt es auch in Sachsen immer häufiger Hochwasser über Elbe, Mulde oder Schwarze und Weiße Elster hinaus. Wo und bei welchen Niederschlagsmengen künftig mit Überflutungen zu rechnen ist, zeigen die neuen interaktiven Hinweiskarten für Starkregengefahren.
Sachsen könne sich künftig besser gegen Starkregen wappnen, sagte Staatssekretär Gerd Lippold (63, Grüne) am Freitag bei der Vorstellung der Karten im Rahmen der Messe "Florian" in Dresden.
Die Karten zeigen anhand von Simulationen eines außergewöhnlichen und eines extremen Starkregenereignisses detailliert und flächendeckend potenzielle Überflutungen wie maximale Überflutungstiefen und Strömungsgeschwindigkeiten.
Damit sind die Karten ein wichtiges Instrument für Planungsbüros und Kommunen ebenso wie für den Katastrophenschutz und die Wasserwehren. Vor allem präventiv, aber auch im akuten Katastrophenfall lassen sich damit Konzepte oder Maßnahmen ableiten.
"Und nicht zuletzt können auch die Bürgerinnen und Bürger nun besser einschätzen, ob und wie sie betroffen sein könnten. Auch das ist wichtig, um Schäden vorzubeugen", sagte Lippold.
Sachsen bekommt als viertes Bundesland die Starkregen-Karte
Die Hinweiskarten werden vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) bis Ende 2025 nach einheitlich abgestimmten Kriterien und Datengrundlagen für ganz Deutschland erstellt. Sachsen ist das vierte Bundesland, welches nun über die Karten verfügt.
Als Basis dienen viele verschiedene Geodaten des Bundes und der Länder. Hierzu zählen insbesondere ein sehr hochaufgelöstes digitales Geländemodell sowie Daten zur Flächennutzung wie beispielsweise der Versiegelung oder der Bebauung.
Außerdem gingen die langjährig gesammelten und ausgewerteten Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes in die Berechnungen ein.
Titelfoto: Eric Münch