Neue Bildungsidee von Minister Piwarz: Sachsens Kitas sollen Schule machen
Dresden - Erledigt sich der Lehrermangel in Sachsen mittelfristig von selbst? Der Höchststand bei den Kinderzahlen ist jedenfalls erreicht. Ein guter Zeitpunkt, um bei den ganz Kleinen in die Bildungsoffensive zu gehen, findet das Kultusministerium.
"Wenn wir einerseits beklagen, dass es in der Grundschule immer schwieriger wird, Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln, dann müssen wir nicht nur in die Grundschulen blicken, sondern auch Kindertageseinrichtungen besser in die Lage versetzen, ihre wichtige Bildungsarbeit leisten zu können", so Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU).
Das ist dringend nötig: Bei den Schulaufnahme-Untersuchungen, die im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt werden, wiesen 2021/2022 71,5 Prozent der Kinder Befunde, also Auffälligkeiten, in den Bereichen Sprache (35,1 Prozent) und Zahlenvorwissen (23) auf.
Geht Christian Piwarz' Rechnung auf?
Um das bereits vorab aufzufangen, will Piwarz das Personal in der Kindertagesbetreuung nicht reduzieren, obwohl die Kinderzahlen seit 2020 sinken. Damals wurden in Sachsen in den 3072 Einrichtungen insgesamt 326.227 Kinder betreut. Seitdem sind die Zahlen rückläufig.
Bis 2025 wird die Zahl der Unter-6-Jährigen laut der 7. Regionalisierten Bevölkerungsprognose um etwa zehn Prozent sinken.
Parallel dazu sollen die Ausbildungsmöglichkeiten für Erzieherinnen und Erzieher attraktiver gestaltet werden. So werden ab dem kommenden Schuljahr die Aufnahmevoraussetzungen an der Fachschule im Fachbereich Sozialwesen erweitert, die Ausbildung selbst flexibler aufgestellt.
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