Nazi-Konzerte ausgebremst: Rechte gucken in die Röhre
Dresden - An einem Ort verhindert, am anderen aufgelöst: Für die Neonazi-Musik-Szene war das Wochenende kein gutes. Weder im langjährig genutzten Staupitzer Gasthof noch in der Oberlausitzer Provinz konnten geplante Konzerte durchgeführt werden.
Vorsichtshalber stand schon mal die Polizei vorm Alten Gasthof in Staupitz: Eigentlich sollte hier ein Rechtsrock-Konzert stattfinden, doch ein Gericht hatte die Durchführung verboten.
Nun kam bei den Sicherheitsbehörden der Hinweis an, dass die Szene-Größen "Confident of Victory" und "Sleipnir" im Landkreis Görlitz spielen sollten, ein Katz-und-Maus-Spiel begann.
"Der Polizei ist bekannt, dass mehrere Örtlichkeiten für eine Veranstaltung im Gespräch waren", so Sprecherin Anja Leuschner (35). "Die Polizei überprüfte mehrere szenetypische Örtlichkeiten im Landkreis Görlitz."
Im Dörfchen Vierkirchen wurden sie schließlich fündig, lösten das bereits gestartete Konzert auf. Dabei wurden 485 Personen und 139 Fahrzeuge kontrolliert. Zu Widerstand kam es nicht.
In der Szene macht sich Frust breit: Die einen Neonazis vermuten Tratscherei im Netz, die anderen, dass an den Vorabtreffpunkten viel zu unvorsichtig vorgegangen wurde.
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