NATO-Kampfjets über Sachsen wirbeln Flugpläne durcheinander
Leipzig - Seit Montag trainiert die NATO auch über Sachsen den Ernstfall. Mehr als 220 Kampfjets und Transportmaschinen sind bei dem bis zum 23. Juni andauernden Manöver "Air Defender" im Einsatz. Das hat auch Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr an den Flughäfen Leipzig und Dresden.
Gestartet und gelandet sind sie Montag alle, doch manche Maschine mit Verspätung von bis zu 45 Minuten. Ob das schon am Manöver lag? "Schwer zu sagen", meint Uwe Schuhart, Sprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG. In welchem Umfang die sächsischen Flughäfen vom Manöver betroffen sind, könne noch nicht konkret gesagt werden.
Fest steht: Eine der Luftkampf-Übungszonen führt von Plauen über Zwickau, Chemnitz und Großenhain Richtung Brandenburg. Zwischen 10 und 14 Uhr ist hier der Luftraum über 3000 Meter Höhe für den zivilen Luftverkehr tabu.
Heißt: Linien- und Charterflieger müssen über alternative Routen daran vorbeigeleitet werden.
"Flugverspätungen sowie verlängerte Flugzeiten werden unausweichlich sein. Dies liegt an der zu erwartenden Dynamik dieser bislang einzigartigen Großübung und der ohnehin vorhandenen Komplexität des Systems", erklärte Stefan Jaeckel von der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf Anfrage.
Nachtflugbeschränkungen könnten wegen NATO-Übung gelockert werden
Exakte Angaben, welche Flüge von den Verschiebungen betroffen sein werden, können weder der Flughafenbetreiber noch die DFS machen.
Rein vorsorglich hat das sächsische Verkehrsministerium aber schon mal die Möglichkeit eröffnet, dass bei nächtlichen Verspätungen die Nachtflugbeschränkungen gelockert werden können.
Heißt: Wenn es eine Maschine wegen der NATO-Luftraumsperrungen nicht mehr schaffen würde, außerhalb des Nachtflugverbots in Leipzig (23.30 bis 5.30 Uhr) oder Dresden (23 bis 5 Uhr) zu landen oder zu starten, dann kann die Beschränkung laut Ministerium im Einzelfall aufgehoben werden.
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