Züchter überfordert, 46 Tiere in Obhut: Tierheim Plauen kämpft um kranke Chihuahuas
Plauen - So viele Hunde auf einmal sind noch nie im Tierheim Plauen gelandet. Veterinäramt und Polizei holten 46 Chihuahuas aus einer Züchter-Wohnung in Plauen. Bei den Tieren wurden Durchfall-Parasiten (Kokzidien) nachgewiesen. Offenbar waren die Züchter überfordert.
Die Inobhutnahme war für das Tierheim eine neue Dimension. "Wir mussten drei Zimmer freiräumen, um alle unterzubekommen", erzählt Leiterin Katrin Soellner (55).
Seit dem Wochenende wird der Zustand der an Durchfall erkrankten Tiere per Kamera überwacht. Fünf mussten bereits eingeschläfert werden. "Bis auf einen sind nun alle so weit stabil."
Laut Veterinäramt liegt eine Tierschutzanzeige durch einen Welpenkäufer vor. "Es herrschten hochgradig unhygienische Zustände, kranke Tiere, massive Überforderung durch die hohe Anzahl und Versorgung kranker Tiere", so Sprecher Uwe Heinl. Man prüfe den Fall.
Die Hundezüchter haben parallel Anzeige wegen Verleumdung erstattet, weil sie sich falsch dargestellt fühlen, so die Polizei.
Update, 9.45 Uhr: Den Chihuahuas geht es wieder besser, "der Durchfall ist im Moment gebannt", schreibt das Tierheim Plauen am Dienstagmorgen.
Auch sind bereits so viele Spenden angekommen, dass die Hunde bestens versorgt werden können. Weitere Spenden kommen dann anderen Tieren zugute.
Doch es gibt auch traurige Nachrichten: "Leider ist die Zahl derer, die über die Regenbogenbrücke gehen mussten, inzwischen auf 6 gestiegen."
Hundefreunde unterstützen das Tierheim derweil mit Geld- und Sachspenden. "Dafür sind wir sehr dankbar. Aktuell brauchen wir nur noch Waschmittel für das Reinigen der Quarantäneanzüge", so Soellner.
Titelfoto: facebook/tierheim.plauen