Wehr ist weg: Trieb wieder durchgängig
Neuensalz - Oberhalb der Talsperre Pöhl wurde in den vergangenen drei Monaten ein Wehr zurückgebaut. Nun ist die Stelle wieder durchlässig für Fische und andere Lebewesen im Wasser.
Der Rückbau des Wehres Hasenmühle in der Gemeinde Nebensalz (Vogtlandkreis) hatte im August begonnen und wurde nun in dieser Woche abgeschlossen. Damit ist die Trieb wieder durchgängig für Tiere passierbar.
"Vorhandene Natursteine aus dem Wehrrückbau wurden zur Strukturierung der Gewässersohle genutzt. Diese wird nun der eigendynamischen Entwicklung überlassen, damit sich natürliche Gewässerstrukturen bilden können", erklärt eine Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung Sachsen.
An der Trieb wurden die Ufer zudem mit gewässertypischen Natursteinen gegen die zerstörende Wirkung vom fließenden Wasser, aber auch Eis und Schnee gesichert. Mit der Hilfe von Steckhölzern soll der Uferbereich an der Böschung naturnah stabilisiert werden.
Die Arbeiten erfolgten im Rahmen der Gewässerentwicklung in Eigenleistung der Flussmeisterei Plauen. Die Maßnahme wurde im Vorfeld mit den zuständigen Wasser- und Fischereibehörden abgestimmt.
Der Anglerverband fischte vor Beginn noch den Baubereich ab, Müll und Unrat wurden beseitigt und fachgerecht entsorgt.
Wehre können Grundwasser stabilisieren
Bei Wehren handelt es sich übrigens um künstliche Bauwerke in natürlichen Gewässern. Sie sperren den Fluss oder Bach ab und machen es Lebewesen dadurch oft unmöglich stromaufwärts zu gelangen. Dafür können Wehre das Niveau des Oberwassers um einige Zentimeter erhöhen. Sie können ebenfalls zur Stabilisierung des Grundwasserspiegels dienen.
Um die Jahrtausendwende herum verpflichteten sich die EU-Staaten ihre Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Deshalb werden Wehre oder andere Stauanlagen teilweise zurückgebaut, damit Fische wieder passieren können.
Titelfoto: Landestalsperrenverwaltung