Vogtländer Moosmann soll die Welt erobern: bald Kulturerbe der Unesco?

Falkenstein - Ein Ur-Vogtländer soll Weltkarriere machen: Die Sagengestalt des armen Moosmannes, der gütige Menschen für ihre Hilfe reich beschenkt, könnte bald zum immateriellen Kulturerbe der Unesco gehören. Im September 2021 soll ein entsprechender Antrag fertig sein.

Beim Moosmanntreffen schlüpfte Arnhelm Trillitzsch in ein stilechtes Kostüm.
Beim Moosmanntreffen schlüpfte Arnhelm Trillitzsch in ein stilechtes Kostüm.  © Ellen Liebner

Bis dahin sollen so viele Überlieferungen wie möglich über den Moosmann zusammengetragen werden, der als Schnitzfigur und in Geschichten in der Region verankert ist.

"Der Moosmann ist das wichtigste Symbol der vogtländischen Weihnachtszeit", sagt Heimatforscher Ralf Edler aus Schöneck, der bereits zwei Bücher über die Sagengestalt verfasst hat.

"Im Original ist er eine geschnitzte Figur mit Kerze und einem Gewand aus Moos."

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Anders als erzgebirgische Räuchermänner, die weltweit vermarktet werden, ist der Moosmann nur im Vogtland verbreitet. Höchstens zehn Schnitzer stellen die Figuren noch im Original her, schätzt Edler.

Ottomar Heckel, Vorsitzender des Schnitzvereins Falkenstein, weiß, wie das geht: "Drei heimische Moosarten eignen sich für das Gewand. Wir sammeln es im Sommer, wenn es trocken ist."

Es wird mit Beize behandelt und auf Hut und Mantel der Holzfigur geklebt.

Typische Moosmänner sind geschnitzt und mit echtem Moos verziert - wie die Exponate, die das Heimatmuseum Falkenstein/Vogtland ausstellt.
Typische Moosmänner sind geschnitzt und mit echtem Moos verziert - wie die Exponate, die das Heimatmuseum Falkenstein/Vogtland ausstellt.  © dpa/Katrin Mädler

Die größte Sammlung Moosmänner bewahrt das Heimatmuseum Falkenstein auf: knapp 70 Figuren, die meisten davon aus der Zeit um 1900.

Titelfoto: dpa/Katrin Mädler

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