Vandalismus in Plauen: Wo waren die versprochenen Kontrollen?
Plauen - In der Nacht zum Samstag hinterließen unbekannte Vandalen in der Plauener Innenstadt (Vogtland) eine Spur der Zerstörung.
Am frühen Morgen präsentierte sich der Klostermarkt wie ein Trümmerfeld: umgeworfene Pflanzkübel und angeschlossene Fahrräder. Laut Polizeiangaben wurden einige Mülltonnen eine Treppe hinuntergerollt und die Außendekoration eines Restaurants beschädigt.
Doch das war nicht alles: In den Springbrunnen wurden mehrere Warnpfosten geworfen und eine Sitzbank am Brunnen wurde umgekippt. Vom Außenbereich eines Cafés nahmen die Täter außerdem mehrere Stühle mit, die sie einige Straßen weiter wieder abgestellt haben.
"Es entstand ein Gesamtschaden von 5500 Euro", teilte die Polizei am Samstag mit und sucht nun nach Zeugen, die die Täter möglicherweise gesehen haben. Hinweise nehmen die Beamten in Plauen unter folgender Telefonnummer entgegen: 03741 140.
Erst vor zwei Wochen fand ein Krisengipfel unter Führung von OB Steffen Zenner (53, CDU) und Polizeipräsident Dirk Lichtenberger (52) statt, nachdem es in der Innenstadt immer wieder zu Schlägereien, Beleidigungen, Messerangriffen und Pöbeleien gekommen war. Doch von der versprochenen verstärkten Kontrolle fehlte in dieser Nacht scheinbar jede Spur.
Schlimme Entwicklung der Plauener Innenstadt
Ein Bürger teilte am Samstagmorgen seine Eindrücke auf Facebook, nachdem er die Spuren der Vandalen gegen 6 Uhr in der Innenstadt entdeckt hatte.
Frank Peiker und seine Frau, gebürtige Plauenerin, fahren seit über 20 Jahren mindestens zweimal im Jahr in ihre Heimat. Für ihn ist es ein Schock, wie sich die Stadt in den vergangenen Jahren verändert hat. Nun überlegt sich das Paar, eine "Plauen-Pause" einzulegen.
"Die Stimmung ist sehr aggressiv, Drogengeschäfte werden in aller Öffentlichkeit durchgeführt und eine entspannte Abendrunde durch die Innenstadt oder die Parks ist überhaupt nicht mehr möglich", schreibt er auf seinem Facebook-Profil.
Seine jugendliche Tochter würde er hier abends nicht vor die Tür lassen.
Titelfoto: Frank Peiker