Urteil im Betrugs-Prozess gegen Vogtländer: Ex-Bauunternehmer kommt um Knast herum
Plauen - Ex-Bauunternehmer Michael S. (44) betrog eine Vielzahl seiner Kunden. Mal zog er sie bei der Verschönerung der Fassade über den Tisch oder kaufte Handwerkerbedarf, ohne zu zahlen. Dafür kassierte er am heutigen Montag am Amtsgericht Plauen (Vogtland) die Quittung.
Nach einigen Verzögerungen musste sich Michael S. am heutigen Montag noch einmal den Leuten stellen, die er um viel Geld betrogen hatte: Laut Anklage sollte er unter anderem bei einem Paar die Fassade ihres Hauses verschönern - ohne sie in Kenntnis zu setzten, dass seine Firma insolvent ist.
Das Paar vertraute dem Mann und überwies insgesamt 22.800 Euro. Bei einem weiteren Opfer sollte ein Rolltor angebracht werden. Weder das Tor noch eine Rückzahlung kamen an.
Michael S. gestand die Taten weitestgehend: "Ich weiß, dass ich da Bockmist gebaut habe", sagte der Vater dreier Kinder. Das ergaunerte Geld habe er gebraucht, um "Löcher zu stopfen".
Allerdings buchte S. unter anderem auch teure Sky-Abos mit dem Geld sowie eine Italien-Reise.
Richter über Baubetrug: "Ziemlich dreistes Vorgehen"
Schlussendlich kassierte der Betrüger zwei Freiheitsstrafen: Einmal ein Jahr und acht Monate wegen Betrugs in vier Fällen (hier flossen auch zwei frühere Strafbefehle mit ein). Und dann wurde er zu einem Jahr und sechs Monaten verurteilt - ebenfalls wegen Betrugs.
In den Knast muss S. dennoch nicht. Richter Martin Bittermann (54) attestierte "ziemlich dreistes Vorgehen", wertete jedoch positiv, dass S. geständig war und seit den Anklagepunkten nichts mehr passiert ist. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre.
Überdies werden 30.000 Euro als Wertersatz eingezogen und S. muss 350 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
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