Urlaub in Sachsen: Reisen zu Rekorden im Vogtland
Vogtland - Warum in die Ferne schweifen? Wie schön unsere Heimat ist, könnt Ihr diesen Sommer bei unseren Reisen zu großen und kleinen Rekordhaltern in Sachsen erleben. Staunt Woche für Woche über viele Superlative in den sächsischen Tourismusregionen, die Ihr bestimmt noch nicht alle kennt. Viel Spaß beim Planen Eurer Touren auf den Spuren von Rekorden – zum Serienauftakt geht's ins Vogtland.
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
Die größte spielbare Geige der Welt misst 4,27 Meter, wiegt 131 Kilo, steht im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen und seit 2010 im Guinnessbuch der Weltrekorde.
"Um auf der Geige spielen zu können, muss der 5,22 Meter lange und 14,7 Kilo schwere Geigenbogen von zwei Musikern gleichzeitig bewegt werden" erklärt Museumsleiter Stefan Hindtsche (40).
Bei ihm ist in einer Vitrine auch das kleinste Violinen-Paar zu sehen, das in eine Streichholzschachtel passt. Und eines der größten Akkordeons der Welt - insgesamt 1600 verschiedene Instrumente in zwei Museumshäusern.
Geöffnet: Di.–So. 10-17 Uhr. Eintritt: 6,50/3 Euro. Verlosung: Sie können 3 x 2 Eintrittskarten gewinnen. Kennwort: Geige.
Radonquelle Bad Brambach
Die weltweit stärkste Radonquelle sprudelt in Bad Brambach.
Die Wettinquelle wird seit 100 Jahren als natürliches Heilmittel gepriesen. "Das Besondere ist, dass das Quellwasser schon mit natürlicher Kohlensäure angereichert ist und nicht wie anderswo dem Wasser erst zugesetzt werden muss", erklärt Standortleiter Michael Schubert (49).
"Radon-Trinkkuren steigern die Lebensqualität, weil sie den Stoffwechsel aktivieren, die Ausschüttung von Endorphinen erhöhen sowie entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken." Eine Wohltat für die deutschlandweit 30 Millionen Schmerzpatienten. Wer keine ärztliche Unbedenklichkeitserklärung hat, kann von den weniger starken Schiller-, Eisen- oder der Unteren Grenzquelle kosten.
Tageskarte: 1 Euro.
Freilichtmuseum Landwüst
Die einzige Ausstellung über den Instrumenten-Saitenbau und ein Lanz-Ensemble von drei Erntefahrzeugen befinden sich im Freilichtmuseum Landwüst.
Dort lässt man sich ins Landleben von anno dazumal zurückbeamen.
"Einzigartig ist unsere Ausstellung der Saitenherstellung, die ursprünglich aus Schafsdärmen gefertigt wurden", sagt Veranstaltungsmanager Christof Puschmann (38). Auch das Ensemble von vier Lanz-Erntemaschinen in der Scheune "kultur.tenne" ist sachsenweit einmalig - zwei Traktoren, eine Dreschmaschine und ein Lokomobil.
Sommertipp: Am 27. Juli kann man im Rahmen eines "Sommertages im Freilichtmuseum" Brot backen oder Kühe melken (an einem Simulator) - Tickets: 13 Euro. Am 31.7./1.8. öffnet ein Kunsthandwerkermarkt auf dem 2,5 Hektar großen Gelände mit den 20 historisch erhaltenen Gebäuden.
Geöffnet: Di.–So. 10-17 Uhr. Eintritt: 5/4 Euro.
Geysir in Geilsdorf
Der einzige Geysir des Vogtlands sprudelt in Geilsdorf im Burgsteingebiet.
Den Geysir hat die Wismut vor über 50 Jahren als Naturdenkmal erschlossen.
Das äußerst reine Wasser des Thermalbrunnens hat eine Temperatur von 22 bis 24 Grad, wenn es als Fontäne aus der Erdoberfläche schießt.
Ein Geheimtipp!
Interview mit Veronika Hiebl (51), Geschäftsführerin der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
TAG24: Die Sommerbilanz 2020 sah für manche Regionen recht vielversprechend aus. Wer konnte besonders profitieren?
Veronika Hiebl: Die sächsische Tourismusbranche ist 2020 von der Corona-Pandemie hart getroffen worden, hatte 43 Prozent weniger Gäste und 35 Prozent weniger Übernachtungen als 2019. In den Sommermonaten konnten sich Sachsens Touristiker glücklicherweise leicht erholen. Besonders beliebt bei unseren deutschen Urlaubsgästen waren die ländlichen Regionen.
TAG24: Wird sich der Trend 2021 fortsetzen? Und können die Ausfälle vom Jahresanfang aufgeholt werden?
Veronika Hiebl: Die Vorbuchungszahlen im ländlichen Raum zeigen uns deutlich, dass Deutschlandurlaub weiter im Trend liegt. So hoffen wir, dass wir an die erfreulichen Ergebnisse aus dem Sommer 2020 anknüpfen können. Sachsen ist auf die Feriensaison mit tollen Angeboten bestens aufgestellt. Wir dürfen jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass in diesem Jahr verstärkt auch wieder das Ausland lockt.
TAG24: Konnten Sie selbst im vergangenen Jahr bei Touren noch etwas für Sie Neues entdecken, das Sie den Lesern empfehlen möchten?
Veronika Hiebl: Sachsen hat so viel zu bieten, dass ich noch lange nicht alle schönen Flecken bereist habe. Neu erkundet habe ich im letzten Jahr u.a. den Berzdorfer See nahe Görlitz, die Richard-Wagner-Stätten Graupa oder auch den Naturpark Dübener Heide. Das sind tolle Angebote sowohl für Kulturinteressierte als auch für Naturliebhaber.
TAG24: Wie hat sich der Tourismus in Sachsen auf die bevorstehenden Ferien vorbereitet?
Veronika Hiebl: In erster Linie natürlich mit tollen Angeboten. Aber auch mit frisch renovierten Unterkünften, verbesserter Angebotsqualität und digitalem Service. Denn trotz der schwierigen Situation in den zurückliegenden Monaten haben viele Unternehmen investiert. Sie erwarten ihre Gäste mit besten hygienischen Sicherheitskonzepten.
Schneckenstein
Der Schneckenstein ist der einzige oberirdische Topas-Fels der nördlichen Hemisphäre.
Na gut, weltweit gibt es mehrere Hundert Topasvorkommen, doch eben kaum oberirdisch wie am Schneckenstein zwischen Tannenbergsthal, Klingenthal und Muldenberg.
"Dieser Topas-Kristall wird auch 'Sächsischer Diamant' genannt", weiß Dorina Wießner vom Tourismusverband Vogtland e.V. Das seltene Material wurde hier im 18. Jahrhundert abgebaut und sogar in der englischen Königskrone verarbeitet. Im Grünen Gewölbe Dresden kann man zudem mehrere mit den "Sächsischen Diamanten" besetzten Schmuckstücke August des Starken bestaunen.
Die Höhe des Schneckensteins ist dagegen nicht rekordverdächtig. Er ragt gerade einmal 23 Meter in die Höhe. Doch zwei Drittel der ursprünglichen Größe fielen der Topas-Förderung zum Opfer. Tipp: Auf dem Kammweg hinwandern, den Fels umrunden oder ihn besteigen. Anschließend können Sie noch das Mineralienzentrum nahe der Grube Tanneberg besuchen.
Geöffnet: Di.–So. 10 - 17 Uhr. Eintritt: 5/3 Euro.
Göltzschtalbrücke in Netzschkau
Die Göltzschtalbrücke in Netzschkau ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt.
Das 574 Meter lange und bis zu 23 Meter breite Viadukt zählt insgesamt 98 Bögen.
Die Brücke gilt als Wahrzeichen des Vogtlands.
Gemeinsam mit ihrer kleineren Schwester - der Elstertalbrücke in Jocketa - ist sie dem Bau der Eisenbahnverbindung Leipzig-Nürnberg Mitte des 19. Jahrhunderts zu verdanken.
Inzwischen ist sie auf dem besten Weg, in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen zu werden.
Action-Achterbahn "Dynamite" im Freizeitpark Plohn
Die Action-Achterbahn "Dynamite" im Freizeitpark Plohn (bei Auerbach) ist mit 100 km/h Spitzengeschwindigkeit und 40 Meter Höhe Sachsens schnellste und höchste Achterbahn.
Außer der Rekordachterbahn warten weitere mehr als 80 Attraktionen auf große und kleine Besucher - unter anderem eine Wildwasserrutsche oder Auto-Scooter.
Geöffnet: tgl. 10 - 17 Uhr (ab 24.7. bis 18 Uhr). Eintritt: 32/27 Euro. Besuch aktuell nur mit Online-Ticket.
Soletherme in Bad Elster
Die Soletherme in Bad Elster hat mit 16 Prozent Salzgehalt die weltweit höchste Konzentration eines Indoor-Solebades - sonst sind zwei bis drei Prozent üblich.
Wo könnte man einen Tag der Rekorde im Vogtland besser ausklingen lassen als in der Soletherme & Saunawelt Bad Elster? "Bei uns kann man auf dem Wasser förmlich schweben. Das ist wie ein kleiner Urlaub", sagt Thermen-Sprecherin Steffi Schlosse (49).
Man ist in guter Gesellschaft. Auch Chris de Burgh, Katrin Weber, Constantin Wecker, Olaf Schubert, die Prinzen, Jan Josef Liefers und Hera Lind haben sich in der Soletherme schon tiefenentspannt. Sommertipp: Am 6. August 2021 gibt's beim "Ibiza Club Chill" chillige Atmosphäre im Club House Stil mit köstlich-leichter Kulinarik, am 7. August 2021 beim "Sole Romantik Chill" ein Entspannungsangebot mit der Trigger-Massage-Gun und leckeren Cocktails sowie Snacks - jeweils 18 bis 20 Uhr und ohne Aufpreis (Info-Tel. Tel. 037437/71-111).
Verlosung: Sie können 1 x 2 Tagestickets für die Soletherme gewinnen. Kennwort: Bad Elster.
Geöffnet: So.-Do. 9 - 21 Uhr, Fr. - Sa. 9 - 22 Uhr. Eintritt: ab 14,50 Euro (Mondscheintarif ab 18 Uhr).
Flößerei Muldenberg
Die Flößerei Muldenberg ist einmalig und steht seit 2015 im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes als "1. Flößerdorf Deutschlands".
In Muldenberg sitzt der einzige Flößer-Verein Sachsens.
Der Ort wurde im 16. Jahrhundert eigens wegen dieses Handwerks angelegt.
Deutschlandweit einmalig wird hier jedes Jahr im Frühjahr das Brennholzflößen gezeigt.
Talsperre Oberpirk
Im Rosenbacher Ortsteil Oberpirk staut Europas kleinste Talsperre einen künstlichen See auf.
1954 wurde durch die gerade einmal zwölf Meter lange Staumauer quer über die stillgelegte Straße nach Mühltroff - ein alter Hohlweg - ein See angestaut.
Ursprünglich sollte er als Löschwasserreservoir für die Feuerwehr dienen, weil Oberpirk noch keine eigene Wasserleitung hatte. Sommertipp:
Der nur 100 Meter lange, zehn Meter breite und an seiner tiefsten Stelle 2,50 Meter messende Stausee ist ein beliebtes Badeziel - kostenfrei. Im Winter wird auf dem zugefrorenen See Schlittschuh gelaufen.
Perlmuttsammlung
Deutschlands umfangreichste Perlmuttsammlung ist in Adorf zu bewundern - im einzigen erhaltenen Stadttor des Vogtlandes.
Bei einem Besuch erfährt man alles über die Lebensweise der einheimischen Flussperlmuschel, die vogtländischen Perlenfischerei und die damit verbundene Perlmuttwarenherstellung.
Die Exponate aus dem Naturrohstoff zeigen anschaulich das kunsthandwerkliche Geschick der sogenannten Muschler.
Geöffnet: Di - Fr. 9 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr, Sa. 10 - 12 Uhr und 13 - 16 Uhr, So 13 - 16 Uhr. Eintritt: 3/2 Euro.
Freilichtbühne in Bad Elster
Die Freilichtbühne in Bad Elster ist das älteste Naturtheater Sachsens. Sie wurde am 9. Juli 1911 mit dem Goethefestspiel "Hermann und Dorothea" eröffnet.
2018 wurde die Open-Air-Arena inmitten des historischen Waldparks modernisiert. "Wir verfügen jetzt über 1 500 Sitzplätze, können derzeit coronabedingt 900 Zuschauer schachbrettartig platzieren. Sie sind dank einer fahrbaren Zuschauerüberdachung zudem bei Regen geschützt", sagt Marketingdirektor Stephan Seitz (45). Sommertipp:
Am 7. August könnt Ihr Truck Stop erleben, am 14. August Chris Norman & Band und am 21. August Max Mutzke. Für das Mutzke-Konzert verlosen wir 3 x 2 Tickets. Kennwort: Naturtheater.
VERLOSUNG
Damit Eure Reisekasse geschont wird, könnt Ihr Eintrittskarten gewinnen: Schreibt einfach an: Morgenpost am Sonntag, Ostra-Allee 18, 01067 Dresden oder an gewinnen@tag24.de und gebt als Kennwort unbedingt Euer Wunsch-Ticket für eines der ausgelobten Angebote an. Einsendeschluss ist der kommende Mittwoch, 28. Juli. Viel Glück!
Teilnahmeberechtigt sind nur Personen über 18 Jahre. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte nehmen Sie unsere Hinweise zum Datenschutz unter www.abo-mopo.de/datenschutz zur Kenntnis, die wir Ihnen zudem jederzeit auf Wunsch per Post zusenden.
Titelfoto: Tourismusverband Vogtland, imago images/Westend61, Peter Endig/dpa