Beliebte sächsische Talsperre wird 60 und das wird groß gefeiert
Pöhl - Die Talsperre Pöhl feiert runden Geburtstag und lädt an diesem Sonntag zu einem Tag der offenen Tür ein.
Wie die Landestalsperrenverwaltung mitteilte, wird die beliebte Talsperre im Vogtland in diesem Jahr 60. Mit knapp 3,9 Quadratkilometer Wasseroberfläche ist der Stausee, der zwischen 1958 und 1964 entstanden ist, der drittgrößte seiner Art in Sachsen.
Die Pläne für den Bau der Talsperre reichen allerdings weiter zurück. Bereits in den 1930er Jahren gab es die Idee, einen Stausee im Tal der Trieb anzulegen. In den frühen 1950er Jahren wurden die Überlegungen wieder aufgegriffen, weil der industrielle Brauchwasserbedarf gestiegen war. Außerdem hatten Hochwasser im Bereich der Weißen Elster und der Göltzsch 1954 und 1955 enorme Schäden angerichtet, sodass eine Talsperre auch dem Hochwasserschutz dienen würde.
Im Oktober 1957 wurden die Pläne für den Bau bekannt gegeben, die beinhalteten, dass das Dorf Pöhl vollständig und unwiderruflich verschwinden würde, da es für die Talsperre geopfert werden müsste. Am 1. Januar 1958 fand dann der erste symbolische Spatenstich für das Talsperrenhaus statt und schon zwei Jahre später begann der Wasserstau.
Die offizielle Eröffnung war am 2. Oktober 1964. Der Bau der Anlagen, zweier Vorsperren, Verwaltungsgebäude und technische Einrichtung und aller Folgemaßnahmen kostete umgerechnet etwa 46 Millionen Euro.
Heute ist die Talsperre vor allem für ihre Freizeitangebote, wie die Fahrgastschifffahrt, Segeln, Tauchen und anderen Freizeitsport bekannt.
Das ist zum Talsperren-Geburtstag geplant
Der Geburtstag wird am heutigen Sonntag anlässlich des Weltwassertages von 10 bis 15 Uhr gefeiert. Das Veranstaltungsgelände ist zweigeteilt: "Auf dem Betriebshof an der Mauerkrone befindet sich eine Technikausstellung und unser Probenahmefahrzeug zur Überprüfung der Wassergüte der Talsperre Pöhl. Im Garagenkino zeigen wir Filme zur Talsperre und über die Landestalsperrenverwaltung. Einen exklusiven Seeblick kann man auf unserer Sonnenterrasse genießen", so die Landestalsperrenverwaltung.
Am Fuß der Staumauer könnt Ihr zu einer Tour durch die Staumauer und das Schieberhaus starten. Dort gibt es auch Informationsstände und verschiedene Bastelangebote für Kinder. Die Freiwillige Feuerwehr Jocketa und der Heimatverein sind ebenfalls vor Ort sowie der Zweckverband Talsperre Pöhl. Auch das Maskottchen Aqualino ist den ganzen Tag auf dem Gelände unterwegs. Um 13.30 Uhr startet dann noch eine geführte Waldwanderung mit dem zuständigen Revierförster.
Die beiden Veranstaltungsorte sind zu Fuß etwa 20 Minuten voneinander entfernt, es gibt aber auch einen Pendelbus.
Titelfoto: Uwe Meinhold