Sächsische Spezialität für Whisky-Fans: So kommt das Rauch-Aroma ins "Smokey Dinkel Brot"
Oelsnitz/Vogtland - Brot ist Brot? Von wegen! Die Oelsnitzer Traditionsbäckerei Wunderlich im Vogtland hat ein Brot kreiert, das eine Rauchnote hat.
Wonach duftet das bloß? Kunden, die erstmals "Smokey Dinkel" in der Hand halten, grübeln zunächst. Bäcker Siegfried Wunderlich (35) kennt das schon und klärt gern auf: Er hat seine wichtigste Zutat tatsächlich durch einen extra angefertigten Räucherofen gehen lassen.
"Ich räuchere Dinkelkörner auf Buchenholz. Jeden Tag 50 Kilogramm über sieben Stunden." Diese Dinkel-Fuhre geht dann zum Müller, der daraus wiederum das Mehl für Sachsens exotischstes Brot mahlt.
Die Idee dafür heckte Siegfried gemeinsam mit Vater Roman aus, dem Seniorchef im Familienunternehmen. Beide mögen Whisky. Vor allem das torfige Aroma hat es ihnen angetan.
Doch Torf verfeuern, das geht in der Bäckerei nicht. Letztlich kam Siegfrieds Mutter auf den Gedanken mit dem klassischen Räucherofen.
Traditionsbäckerei in der vierten Generation
Gesagt, getan: Die Bäckersleut gingen zum nächsten bekannten Fischer und räucherten dort probeweise. Die guten Ergebnisse und weitere Experimente mit verschiedenen Hölzern führten zum Ergebnis, das nun vorliegt - fein abgeschmeckt mit Thymian.
Doch keine Bange: "Das Brot hat einen ganz leichten und sanften Rauchgeschmack; genau so, dass man immer mehr will. Zu viel Raucharoma würde schon nach einem Bissen verschrecken", so Wunderlich junior. Jedes Brot wird mit 500 Gramm eingewogen. Es kostet 4,50 Euro.
Siegfried Wunderlich ist übrigens bereits die vierte Generation im Familienbetrieb. Gegründet wurde das Unternehmen, das inzwischen mehrere Filialen und Cafés hat, 1942 von seiner Urgroßmutter.
Titelfoto: Christian Schubert