Sachsens Cabrio-Geschichte(n) in Bildern: Karosserien aus dem Autoland zum Verlieben
Reichenbach - "Sachsen ist E-Autoland Nr. 1 in Europa." Was Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD) soeben beim ersten Treffen der "Automotive Regions Alliance" in Leipzig verkündete, hat eine Vor-Geschichte. Schon einmal kamen die modernsten Autos von hier, wie jetzt ein prächtiger Bildband erzählt.
Horch, Audi, DKW, Wanderer - und alle als Cabrios. Allein die Fülle an Fotografien, Skizzen, Prospekten lassen dem Betrachter die Augen übergehen. "Gläser - Karosserie Dresden" ist das neue Standardwerk zum sächsischen Automobilbau. Erschienen ist es im Sammelsuhrium-Verlag des Architekten Christian Suhr (51) aus Reichenbach im Vogtland.
"Weil ich schon lange alles zu deutschen Vorkriegsmarken sammle, war die Beschäftigung mit Gläser als eine der namhaftesten Marken eigentlich zwingend", so Suhr.
Gemeinsam mit anderen Größen der Sammlerszene und dem Autor Michael Brandes trug er "in Sisyphus-Arbeit" (Zitat) zusammen, was es zu den Dresdner Autobauern noch gibt. Keine leichte Arbeit, denn das Archiv ist verschollen. Dabei war Gläser einst DER Autotuner. Hier wurden Limousinen anderer Autobauer - vor allem der aus Westsachsen - veredelt oder selbst hergestellt.
Auf 300 Seiten zeichnet das Buch den Weg vom Kutschenbauer für den sächsischen Hof über den innovativesten Cabrioschneider der 1930er hin zu den VEB Karosseriewerken Dresden nach, die zu DDR-Zeiten Wartburgs und Bastei-Wohnwagen bauten. Auch Übles wie die Fertigung von Horch-Fahrzeugen für die Wehrmacht und die Zerstörung des Werks durch Brände und den Krieg werden nicht ausgespart.
"Gläser" ist nur direkt bestellbar für den Preis von 58 Euro plus Versand: sammelsuhrium.de.
Titelfoto: Heinz Patzig/PR, Repro: Ove Landgra