Diesem sächsischen Theater droht die Pleite
Plauen/Zwickau - Steuert das Theater Plauen/Zwickau im nächsten Jahr auf die Pleite zu?
Die finanzielle Situation ist offenbar noch dramatischer als zunächst bekannt. Geschäftsführerin Sandra Kaiser (49) rechnet für das kommende Jahr mit einer Lücke von 3,3 Millionen Euro: "Sollte finanzielle Unterstützung ausbleiben, müssten wir Ende 2025 Insolvenz anmelden." Bislang war wegen gestiegener Personalkosten von 1,5 Millionen Euro die Rede, die fehlen.
Grund für die finanzielle Hängepartie ist nach Einschätzung des sächsischen Bühnenvereins die unklare Regierungssituation ohne beschlossenen neuen Haushalt.
Für Landes-Chef Lutz Hillmann (65) liegt die Zukunft aller 28 sächsischen Theater "noch völlig im Trüben". Deren Zuschüsse liefen über das sogenannte Kulturraumgesetz, dessen Novellierung derzeit auf Eis liegt. "Auch da hängt zurzeit alles in der Luft."
Plauen und Zwickau pumpen jährlich zehn Millionen Euro in die seit dem Jahr 2000 bestehende Theaterehe.
Großes Finanzloch! Zwickau fehlen 15 Millionen Euro
Auch Zwickau steuert auf finanziell harte Zeiten zu. Finanzbürgermeister Sebastian Lasch (47, SPD) erwartet bis 2029 ein Finanzloch von 15 Millionen Euro.
Der nächste Doppelhaushalt 2025/2026 könne jedoch noch "gesetzeskonform gestaltet werden". Die städtischen Rücklagen seien nach jetzigem Stand 2027 aufgebraucht.
"Auch in Zwickau ist die allgemeine Tendenz festzustellen, dass die Einnahmen sich vermutlich auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie in den Vorjahren", so Lasch.
Die Ausgaben würden jedoch durch die Tarifabschlüsse für die Beschäftigten oder die sogenannte Kreisumlage (Kosten für Leistungen des übergeordneten Landkreises) explodieren. Der Rotstift soll zuerst beim Stadtfest angesetzt werden, das ab 2026 nur noch aller zwei Jahre stattfinden wird.
Titelfoto: Uwe Meinhold