Bomben-Alarm im Zentrum: Plauen droht Mega-Evakuierung
Plauen - 17.000 Menschen könnten am Samstag in Plauen ihre Häuser und Arbeitsplätze verlassen müssen. Denn auf Baustellen an der Syra- und der Bleichstraße wurden verdächtige metallische Gegenstände gefunden (TAG24 berichtete). Sollten es Weltkriegsbomben sein, werden diese am Wochenende beseitigt.
"Die Stadt steht vor ihrer größten Evakuierungs-Aktion, die wir bisher erlebt haben", sagt Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (60, FDP). Laut Stadt werden bereits am Freitag Experten die Baustellen absuchen und die verdächtigen Objekte "angraben", am Samstagmorgen werden diese freigelegt.
Bei einem Bombenfund würde ab 7.30 Uhr die Evakuierung durch Feuerwehr, Polizei und Mitarbeiter der Stadtverwaltung beginnen. Notunterkünfte wären die Festhalle sowie die Mehrzweckhalle Kasernenstraße. Vogtlandmuseum, Spitzenmuseum, die Galerie e.o.plauen und Vogtlandbibliothek bleiben vorsorglich am Samstag geschlossen.
Gert Müller (73) vom Vogtländischen Bergknappenverein zu Plauen bietet Führungen an den freigelegten Bierkellern an der Syrastraße an, wo eines der verdächtigen Objekte gefunden wurde. Er befürchtet: "Wenn vor Ort gesprengt werden muss, würden die Keller stark in Mitleidenschaft gezogen."
In Plauen gab es in der Vergangenheit häufiger Blindgängerfunde. Samstag wäre es der 54. Bombeneinsatz seit 1990. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu 75 Prozent zerstört.
Weitere Infos unter www.plauen.de/bombe oder Telefon 03741/2912222.
Titelfoto: Uwe Meinhold