Pfarrer baut Sternwarte im Vogtland, um Gott im All zu finden
Weischlitz - Mit dem Teleskop Gott entdecken - das hat sich Pfarrer Tilo Kirchhoff (55) aus Geilsdorf im Vogtland vorgenommen. Und deshalb baut sich die kleine Gemeinde des rund 200 Einwohner zählenden Ortsteils von Weischlitz eine eigene Sternwarte. 2016 entstand die Idee, jetzt wurde die Kuppel aufgesetzt, im Juni soll Eröffnung sein.
"Mir ist bewusst, dass uns der Blick ins Weltall, nicht den Blick auf Gott öffnen kann - aber den Blick für Gott. Wer durch ein Teleskop auf die Sterne schaut, kommt ins Staunen und ganz schnell zu den Grundfragen: Was sind wir und warum gibt es uns?", sagt Pfarrer Kirchhoff.
Der Ursprung der himmlischen Idee ist irdischer Art: "Wir haben neben unserer Kirche ein Rüstzeit-Heim, das intensiver genutzt werden soll. Mit der Sternwarte weitab vom Lichtschein größerer Städte können wir ideale Bedingungen für religionspädagogischen oder naturwissenschaftlichen Unterricht bieten, weil die Schulklassen bei uns übernachten können. Die Idee hatte ein Astronomielehrer, der Mitglied unserer Gemeinde ist."
Die Kosten für die Sternwarte von 250.000 Euro werden über Spenden finanziert.
Zum Astro-Team gehören etwa 15 Leute, manche gläubig, manche nicht.
Pfarrer Kirchhoff glaubt daran, dass der Himmel seine Gemeinde wachsen lässt: "Der Anblick der Sterne regt zum Nachdenken an, ob die Gesetzmäßigkeiten, die dort oben zu entdecken sind, Zufälle oder Schöpfung sind. Ein Mitglied unseres Astro-Teams überlegt mittlerweile, sich taufen zu lassen."
Titelfoto: Ellen Liebner