Plauen - Ekel-Alarm am Amtsgericht Plauen! Als Richterin Sabine Körner (57) die Nachrichten von Mike H. (49) vorlas, die er an MDR-Moderatorin Michaela Koschak (44) versendet hatte, sträubten sich bei den Zuschauern im Sitzungssaal die Nackenhaare. Mehrfach malt sich der vorbestrafte Exhibitionist widerlichste Handlungen aus. Einige Texte landeten sogar auf dem Handy der Meteorologin.

Mit leichter Verspätung nahm Michaela Koschak auf dem Zeugenstuhl Platz. Der Grund ihres Besuchs war ihr sichtlich unangenehm. Mike H. hatte sie zwischen 2019 und 2020 immer wieder belästigt. Erst wollte er nur ein Autogramm.

"Es folgte ein Heiratsantrag, was für mich noch nichts Schlimmes bedeutete. Dann aber kamen merkwürdige Bilder." Der Angeklagte versendete Fotos seines Geschlechtsteils und fertigte Collagen an.

Dann beschrieb er detailliert, welche sexuellen Handlungen er an der Moderatorin vornehmen werde. Aus E-Mail-Nachrichten wurden irgendwann sogar SMS- und WhatsApp-Nachrichten.

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"Keine Ahnung, wie er an meine Handynummer gekommen ist. Die gebe ich eigentlich nie raus", so Koschak.

Nach erstatteten Anzeigen sei sie von Mike H. bedroht worden. "Damals war ich frisch getrennt und mit den Kindern allein. Ich hatte schon Angst, als meine Rollläden mal nicht runtergingen oder mir mein Handtuch am See geklaut wurde."

So ging es vielen weiteren Frauen, die von Mike H. mit anrüchigen Texten bombardiert wurden. Laut seinem Anwalt sei der Vogtländer ein krankhafter, alkoholsüchtiger Exhibitionist und daher vermindert schuldfähig. Er forderte Freispruch.

Wegen 16 Vorstrafen, viele sind einschlägig, sitzt der Montagearbeiter bereits in Haft.

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Richterin Körner blieb hart, verurteilte H. wegen drei exhibitionistischen Handlungen, zwölf Verbreitungen von pornografischen Schriften und sexueller Belästigung zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis.