Nach tödlicher Explosion in Sachsen: Nachbarn sammeln für Opfer
Ellefeld - Spendensammlung im Vogtland nach der Explosion in Ellefeld: Die Besitzer des ausgebrannten Hauses in der Alte Auerbacher Straße, Regina (69) und Rüdiger Queck (70), bitten im Internet um Unterstützung für die Familie des zerstörten Nachbargebäudes. Um die Fachfragen kümmert sich die Tochter des Paares, Zwickaus Baubürgermeisterin Silvia Queck-Hänel (34).
In der Nacht zum Sonntag passierte das Unglück. Rüdiger Queck erinnert sich: "Wir schliefen schon, als mich der laute Knall aus dem Bett riss. Als ich aus dem Fenster sah, lag das Nachbarhaus auf der Straße."
Eine Gasexplosion. Flammen loderten, griffen auf Quecks Haus über. Der frühere Logistikleiter arbeitete genau nach Plan: "Ich studiere Unglücke, weil ich im Notfall überleben will." Queck rief die Feuerwehr, schaltete im Keller das Gas ab, zog sich mit seiner Frau an, schnappte sich Dokumente und eilte auf die Straße.
Draußen musste das Paar mit ansehen, wie ihr gerade fertig saniertes Haus (Baujahr 1907) ebenfalls in Flammen aufging. Derzeit ist es wegen Feuer und Löschwasser unbewohnbar.
Selbst im eigenen Unglück denkt die Familie an die Angehörigen des getöteten Jürgen E. (67). Silvia Queck-Hänel kennt die Rechtslage: "Das zerstörte Haus muss beräumt werden. Wenn die Angehörigen des Toten und der Freistaat das Erbe ausschlagen, bleiben die Kosten an der kleinen Gemeinde Ellefeld hängen."
Um zu helfen, startete die Bürgermeisterin einen Spendenaufruf unter Gofundme.com. Am gestrigen Donnerstag waren schon 8000 Euro Spenden im Topf. Silvia Queck-Hänel ahnt: "50.000 Euro sind nötig."
Titelfoto: Uwe Meinhold