So war das nicht geplant! Klingenthaler OB muss plötzlich 20.000 Euro zahlen
Klingenthal - Wer Urlaub macht, wird von seinem Arbeitgeber sogar dafür bezahlt. Bei OB Thomas Hennig (CDU) war es umgekehrt. Dass er während seines Urlaubs arbeitete, musste er teuer aus der eigenen Tasche bezahlen. Der Fluch der guten Tat machte ihn zum Opfer.
Während seiner ersten Amtszeit war er so erfolgreich, dass Hennig im Februar mit 99,2 Prozent wiedergewählt wurde (er war einziger Kandidat).
Er hatte sich auch richtig reingehängt und kaum Urlaub genommen. So hatte er 150 Tage im Gegenwert von 20.000 Euro angespart. Und weil er immer an das Wohl der Stadt denkt, spendete er die dem Klingenthaler Tierpark.
Vor fünf Wochen war das Foto der Scheckübergabe im Amtsblatt. Hennig: "Das Geld ist für eine Blockhütte im kanadischen Stil zwischen Esel- und Erdmännchengehege bestimmt. Hier kann man Klassen auch mal außerhalb der Schule unterrichten."
Kurz darauf jedoch meldete sich die Kommunalaufsicht des Vogtlandes. Man könne sich nicht einfach den Urlaub auszahlen lassen. Die Ansprüche seien längst verfallen.
Obwohl ihm einige Anwälte zur Klage rieten, zahlte Hennig zähneknirschend das Geld zurück an die Stadtkasse - aus eigener Tasche.
Den Scheck vom Tierpark zurückzufordern, kam für ihn nicht infrage. Hennig: "Gespendet ist gespendet!" Weil 20.000 Euro aber auch für einen Bürgermeister nicht gerade ein Pappenstiel sind, hing daheim für kurze Zeit der Haussegen schief. Hennig: "Ich hoffe, ich kann in einem halben Jahr darüber lachen."
Titelfoto: Stadtverwaltung Klingenthal