Klingenthal - Weder die Skispringer noch die Nordischen Kombinierer machen in dieser Saison in Klingenthal (Vogtland) halt. Der Deutsche und der Internationale Skiverband hatte sich zuletzt für einen Weltcup der Winterzweikämpfer starkgemacht. Doch es fehlte an Geld. Das kommt dadurch auch nicht in die Region.
Dem Vogtland entgehen damit Einnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro, die ein Weltcup normalerweise durch Zuschauer, Gastronomie-Einnahmen oder die Hotel-Unterbringung der Sportler mit sich bringt.
Das erklärt Alexander Ziron, Geschäftsführer des Organisators VSC Klingenthal. "Hinzu kommt ein Werbeeffekt durch die TV-Übertragung im Millionenbereich", sagte er dem MDR.
Wirklich schmerzhaft für das Vogtland sei es aber nicht, dass der Weltcup nun doch nicht in Klingenthal Station macht.
"Die Hotelzimmer, die ich durch einen Weltcup blockiere, können jetzt wieder von Touristen gebucht werden. Der Verlust ist also nicht so groß", so Ziron.
Von daher "schmerzt es nicht, dass wir den Weltcup nicht ausrichten können. Es hätte mich aber sehr gefreut, wenn wir ihn bekommen hätten".
Deutscher Skiverband setzt weiterhin auf Klingenthal
Schmerzhaft könnte es aber für die Nordische Kombination werden, dass im Winter zwei eigentlich zugesagte Weltcups – am 10./11. Januar im italienischen Val di Fiemme und am 25./26. Januar im japanischen Hakuba – abgesagt werden mussten. Die Sportart steht beim IOC unter besonderer Beobachtung, 2030 droht das Olympia-Aus.
Fest auf Klingenthal setzt aber weiterhin der Deutsche Skiverband. Stefan Schwarzbach, Vorstand Kommunikation im Deutschen Skiverband, formuliert ein klares Bekenntnis zur Vogtland Arena: "Das Commitment zu Klingenthal kann ich hier zu 100 Prozent geben. Das ist einer unserer besten und erfahrensten Organisationskomitees."
Er betont, dass es weltweit kaum einen Standort gäbe, der so kurzfristig Weltcup-Events auf die Beine stellen könne.
"Es gehört mit Sicherheit weiter zu unserer Strategie, dass wir Klingenthal in der Nordischen Kombination oder im Damen-Skispringen weiterhin mit Weltcupveranstaltungen bedenken. Ich kann alle Freunde im Vogtland beruhigen", so Schwarzbach