Nach 22 Jahren USA: Auswanderer übernimmt Gasthof im Vogtland
Muldenhammer - Welches Abenteuer lockt einen Auswanderer nach 22 Jahren Arizona? Ein Gasthof im Vogtland!
Rolf Sasse (48) kehrte den USA den Rücken, hat sich mit seiner Frau Rose und den beiden Kindern in Tannenbergsthal niedergelassen, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen: "Ich wollte schon immer einen Gasthof betreiben, weil ich in einer Wirtschaft aufgewachsen bin. Jetzt habe ich die Gelegenheit!"
Rolf Sasse betreibt seit einigen Wochen den Traditionsgasthof "Zur Tanne". Vorbesitzer Steffen Linke (57) unterstützt den gebürtigen Bayern bis Ende des Jahres geschäftlich und kulinarisch.
"Ich habe die typisch vogtländische Speisekarte zunächst übernommen und gelernt, was ein Jägerschnitzel ist und wie Grüne Klöße schmecken, die eine gebürtige Vogtländerin in unserer Küche zubereitet", sagt Sasse.
Der gelernte Metzger steuert Sülze nach bayerischer Art bei und plant künftig auch einen Hauch Amerika. "Burger und Smoked Ribs sollen dazukommen. Die Gäste fragen danach, sobald sie sich mit mir unterhalten", sagt der Neu-Wirt, dessen Kindheits-Dialekt einem leichten amerikanischen Akzent gewichen ist. "Die Gäste meinen, ich wäre der erste Bayer, den man versteht."
Das Vogtland erscheint Rolf Sasse viel mehr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, als es Amerika für ihn zuletzt war, als sich die Familie keine Krankenversicherung mehr leisten konnte.
"Das Vogtland ist nicht nur landschaftlich wunderschön, es hat auch touristisches Potenzial. Wir planen schon den Ausbau einer Ferienwohnung, die unsere Gästezimmer ergänzen soll."
Titelfoto: Christian Schubert