Größter Kreisverkehr Deutschlands entpuppt sich als Tippfehler
Plauen - Ein Megaprojekt kündigten die Landesdirektion und die Stadt Plauen (Vogtland) an: Der neue ovale Kreisverkehr im Stadtteil Preißelpöhl sollte 562 Meter lang werden. Einmal rum fast 1200 Meter - das wäre mit Abstand der größte Kreisverkehr Deutschlands (bisher führt Landsberg am Lech mit 1000 Metern).

Das Projekt weckte Hoffnungen. "Eine gigantische Attraktion", jubelte Anwohnerin Susann Gattermann (37, Firma Schwabe). "Der Kreisel wäre größer als am Arc de Triomphe in Paris - acht Fahrspuren Minimum."
Ullrich Franke (61), Physiotherapeut an der betroffenen Reißiger Straße, wünschte sich angesichts der Dimension "lieber einen Tunnel". Auch Verena Traubinger (31) von "Die PARTEI" Sachsen staunte: "In dem Projekt könnten alle Montagsdemos von Sachsen gemeinsam im Kreis laufen."
Doch zu früh gefreut. Als TAG24 nachhakte, zerplatzte der Traum vom Riesen-Kreisel: "Da war eine 5 zu viel. Der Kreisverkehr wird nur 62 Meter lang!", korrigierte Landesdirektionssprecherin Valerie Eckl (34). "Ein Tippfehler", der sich allerdings bis in die offizielle Planfeststellung und auf die Website der Stadt Plauen durchzieht.
Ab 2025 wird die Stadt den Kreisel bauen. Er soll den Knotenpunkt Martin-Luther-, Reißiger und Lessingstraße verknüpfen und vereinfachen, den Verkehr zur neuen Dreifeldhalle sowie zu Edeka regeln.



"Der Umbau des komplexen Verkehrsknotenpunkts trägt maßgeblich zur Erhöhung der Sicherheit für Kraftfahrer, Radler und Fußgänger bei", betont Regina Kraushaar (59), Präsidentin der Landesdirektion Sachsen.
Titelfoto: Ellen Liebner