Riesiger Vulkan in Sachsen: Wie wahrscheinlich ist ein Ausbruch?
Bösenbrunn - Mit einem Geothermie-Projekt versucht der Landkreis Vogtland, bei Bösenbrunn warmes Wasser aus großer Tiefe an die Oberfläche zu bringen, um daraus Fernwärme und Strom zu machen. Dass es das warme Wasser überhaupt gibt, liegt am riesigen Vulkan unter dem Vogtland.
Ob der Vulkan bald wieder ausbricht, darüber sind sich Fachleute uneins.
Während Geoökologe Sascha Görne (46) vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie keine akute Gefahr sieht und einen generellen Ausbruch als "nicht zwingend" bezeichnet, warnten Geoforscher aus Leipzig, Halle und Potsdam 2005 davor, dass sich "Magma langsam, aber sicher auf die Erdoberfläche zubewegt".
Der letzte Vulkanausbruch ereignete sich hier vor 300.000 Jahren. Die riesige und glühend heiße Magmablase in 30 Kilometern Tiefe von Vogtland bis Cheb-Becken ist aber noch aktiv.
Sascha Görne meint, dass die regelmäßigen Schwarmbeben - zuletzt über sechs Wochen im Frühjahr - regelmäßig zu einer Entlastung der Magmablase führen. Sichtbar sei der schlafende Vulkan an den Gasaustritten bei Franzensbad oder Bad Elster.
Der Wissenschaftler beruhigt die Bevölkerung: "Ein Vulkanausbruch wie im Yellowstone-Park ist im Vogtland möglich, aber sehr unwahrscheinlich."
Titelfoto: GFZ Potsdam, Kristin Schmidt