Franken-Sachsen-Magistrale: Mit dem CO2-Preis steigt die Chance auf Elektrifizierung
Bayreuth/Plauen - Nach drei Jahrzehnten Kampf um die Modernisierung der Franken-Sachsen-Magistrale könnte es 2024 doch noch einen Durchbruch geben. Das Bundesverkehrsministerium führt aufgrund der steigenden Diesel-Kosten eine Neuberechnung der Wirtschaftlichkeit durch.
Die Bahnstrecke, die Bayern, Sachsen und Tschechien verbindet, ist auf fränkischer Seite noch immer nicht elektrifiziert. Es fahren dort nur Dieselloks.
Im Jahr 2022 stoppte das Bundesverkehrsministerium die Ausbaupläne wegen fehlender Wirtschaftlichkeit. Doch jetzt scheint sich der Wind zu drehen.
Aktuelle Signale wiesen darauf hin, dass der Haushalts- und Verkehrsausschuss im Bundestag "dem Trauerspiel nicht länger zuschauen will", sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (59, CSU).
Er sei zuversichtlich, dass der Druck auf die Ampel-Regierung auch aus den eigenen Reihen wachse.
"Denn nur mit Abschluss der durchgehenden Elektrifizierung rücken internationale Direktverbindungen für Personen- und Güterverkehr ... in den Bereich des Möglichen."
Ergebnis soll noch in diesem Jahr vorliegen
Es werde noch einmal gerechnet mit Blick auf die aktuellen Verkehrsmengen, und auch mit aktualisierten Kosten- und Wertansätzen, vor allem im Hinblick auf den CO2-Preis, heißt es aus dem Bundesverkehrsministerium.
Das Ergebnis soll nach Angaben eines Ministeriumssprechers noch 2024 vorliegen.
Als Franken-Sachsen-Magistrale wird die Zugverbindung zwischen Dresden und Nürnberg bezeichnet. Auf sächsischer Seite ist die Elektrifizierung bereits fortgeschritten, bis Hof kann mit E-Loks gefahren werden.
Auch die aus Tschechien kommenden Verbindungen sind bis zur Grenze weitgehend elektrifiziert.
Titelfoto: Daniel Vogl/dpa