Einer der bekanntesten Sprengmeister kommt aus Sachsen: "Fehler kann ich mir nicht erlauben"
Plauen - Ein Vogtländer ist einer der bekanntesten Sprengmeister Deutschlands. Der gebürtige Plauener Michael Schneider (62) lässt sogar riesige Autobahnbrücken mit einem Fingerdruck einstürzen. Dabei ist Schneider ein Quereinsteiger.
Zehn Jahre baute er als Bergmann Schiefer in Thüringen ab. "Dort gehörte Sprengstoff dazu wie Mehl beim Bäcker."
Michael Schneider machte die Nebensache zum Hauptberuf, fing als Sprengmeister in Thüringen an.
Vor zehn Jahren stieg der Plauener zum Chef der Sprengtechnik bei der renommierten Firma Liesegang in NRW auf.
Seither hat Schneider Tausende Bauwerke und Millionen Kubikmeter Fels zum Einsturz gebracht.
Vor Michael Schneider gehen Hochhäuser und 300-Meter-Schornsteine in die Knie.
Auf die Größe kommt es nicht an, weiß der Experte: "Stehen die Sprengobjekte in Wohngebieten, ist die Aufgabe kompliziert. Jede Sprengung ist Maßarbeit, Fehler kann ich mir nicht erlauben."
Auch in Garmisch-Partenkirchen sprengte der Vogtländer schon
Das gilt erst recht für die jüngsten Kolosse. Michael Schneider pulverisierte zwei marode Brücken an der A45.
Erst die mit 70 Metern höchste Autobahnbrücke bei Siegen, zuletzt im März das Pendant bei Lüdenscheid.
Nur 45 Kilo Sprengstoff benötigte der Fachmann, um 327 Meter Brücke in 14.500 Tonnen Schutt zu verwandeln.
2007 sprengte Michael Schneider die 120 Meter hohe Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen, 2020 ließ er einen 30-Meter-Schornstein bei Zwickau zentimetergenau einstürzen.
Ans Aufhören denkt der Vogtländer nicht: "Meine Frau sagt oft, wenn ich einen hohen Schornstein sehe: 'Der muss nicht gesprengt werden, Du kannst weiter.'"
Titelfoto: Montage: dpa/Rene Traut, dpa/David Young