Von Katrin Mädler
Muldenhammer - Mit Exponaten und neuester Computertechnik plant die Deutsche Raumfahrtausstellung im Vogtland ein besonderes Weltraum-Erlebnis für Gäste.
Dazu entsteht ein neues Gebäude auf dem Areal in Muldenhammer. "Die Besucher sollen eine eigene Raumfahrt virtuell nachspielen können", erklärt Bürgermeister Wolfgang Schädlich (parteilos) das Millionenprojekt mit einer geplanten Ausstellungsfläche von 1000 Quadratmetern.
Aktuell beginne der Innenausbau. Das Ganze soll im Sommer 2026 fertig sein. Die Kosten sind mit 8,7 Millionen Euro veranschlagt und werden von Bund und Land getragen. Unter dem Motto "Mission Weltall" könnten dann in den Räumen der Halle verschiedene Stationen nachempfunden werden, die auch Raumfahrer durchlaufen müssen, ergänzt Ausstellungsleiterin Katrin Trommer. Dazu gehen die Besucher in ein "realitätsnahes Weltraumtraining".
Dabei bereiten sie sich etwa mit Tipps zu Ernährung, Gesundheitschecks und Gepäckauswahl virtuell auf einen Flug ins All vor. Am Ende biete der letzte Raum echte Satellitenbilder und "einen spektakulären Blick" auf die Erde. Astronauten und ihre Trainer sollen über Leinwände in den jeweiligen Räumen Wissen vermitteln.
Das Thema private Raumfahrt soll ebenfalls aufgegriffen werden, ergänzt Trommer.
Erster Deutscher im All bildet Grundlage der Schau
Dem ersten Deutschen im All, Sigmund Jähn (1937-2019), werde weiter in der bisherigen Bestandsausstellung ein Raum gewidmet sein, betont Bürgermeister Schädlich. Jähn wuchs im Dorf Morgenröthe-Rautenkranz auf, heute ein Ortsteil von Muldenhammer. Am 26. August 1978 startete er mit dem russischen Raumschiff "Sojus 31" ins All.
In der DDR genoss er daraufhin Kultstatus. Schon ein Jahr später entstand in seinem vogtländischen Heimatdorf eine kleine Privatausstellung über ihn als Raumfahrer.
Über die Jahrzehnte blieb das Besucherinteresse am Thema Weltall und Jähn ungebrochen, erzählt Trommer. Rund 60.000 Besucher strömen jährlich in die Deutsche Raumfahrtausstellung. Und auch die Schau im bestehenden Gebäude, das bald mit der neu gebauten Halle verbunden werden soll, werde aufgepeppt, so die Ausstellungsleiterin. Dafür stehen zusätzlich 90.000 Euro durch ein Förderprogramm bereit.
Der Bestand soll durch neue Infotafeln, Grafiken für Kinder, QR-Codes und Anschauungsmaterial ergänzt werden.