Deutsche Neonazis wollen in der Ukraine mitkämpfen
Plauen - Rechtsextremisten aus dem Vogtland wollen offenbar im Ukraine-Krieg mitmischen - im Kampf gegen Russland. Es gibt Hinweise, dass Aktivisten der Neonazi-Partei "Der III. Weg" in die Ukraine reisen und für das rechtsextremistische "Asow-Regiment" kämpfen wollen.
Die Partei ist in Westsachsen beheimatet (Sitz im Kreistag Vogtland). Am Dienstag meldete sie auf ihrer Website, dass Freiwillige ohne Visum in die Ukraine ausreisen dürften.
Linken-Bundestagspolitikerin Martina Renner (54) aus Thüringen warnt: "Aktivitäten aus dem Umfeld der neonazistischen Partei lassen den Schluss zu, dass Personen in Richtung Ukraine ausreisen könnten, um sich an den Kämpfen zu beteiligen."
Auf Anfrage Renners bestätigte das Bundesinnenministerium "Erkenntnisse über deutsche Rechtsextremisten in der Ukraine". Eine Beteiligung an Kampfhandlungen sei aber unbekannt. Um nicht von der Bundespolizei gestoppt zu werden, reisten Rechtsextremisten über Ungarn in die Ukraine.
Linken-Landesgeschäftsführerin Janina Pfau (38) aus Plauen geht davon aus, "dass schon einige Mitglieder des III. Wegs in die Ukraine gefahren sind". In Sicherheitskreisen liegen dazu allerdings noch keine Erkenntnisse vor.
Für Eric Holtschke (35), SPD-Stadtrat in Plauen, ist ein Kampf gegen die russische Armee ohne entsprechende Ausbildung "ein Selbstmord-Kommando, das den Krieg noch näher zu uns rückt".
Titelfoto: Jan Woitas/dpa