Böse Mietwagen-Falle: Sachsen im Spanien-Urlaub abgezockt
Vogtland - Böse Überraschung nach dem Spanien-Urlaub: Zwei Studenten aus dem Vogtland wurden von einem Mietwagen-Anbieter gnadenlos abgezockt. Am Ende zahlten sie fast die dreifache Miete für den Wagen. Die Verbraucherzentrale warnt vor der Touristen-Abzocke.
Die zwei Studenten flogen im August 2024 nach Alicante, einer historischen Hafenstadt an der Costa Blanca im Südosten Spaniens. Zuvor hatten sie auf einer bekannten Plattform einen Mietwagen inklusive Diebstahlversicherung gebucht.
Die Abzock-Falle lauerte bei der Abholung des Autos. "Am Flughafen in Alicante legte der Mitarbeiter der Mietwagenfirma den Urlaubern ein spanisches Formular zur Unterschrift vor", berichtet ein Sprecher der Verbraucherzentrale.
Den Studenten wurde erklärt, dass sie mit ihrer Unterschrift lediglich einer Kaution zustimmen würden, die sie nach Abgabe des Fahrzeugs zurückbekommen würden. Ohne die Unterschrift könne der Mietwagen nicht ausgehändigt werden.
Mit einem unguten Gefühl unterzeichneten die beiden Studenten das Formular - ein teurer Fehler, wie sich später herausstellte! Denn nur einige Wochen später wurde die Kreditkarte mit mehr als 490 Euro belastet, ein Schock für die beiden Männer.
"Eine Rückfrage bei der deutschen Mietwagen-Plattform ergab, dass es sich bei dem unterzeichneten Papier nicht um eine Sicherheitsleistung gehandelt hat, sondern vielmehr um eine weitere Versicherung. Eine Versicherung, die fast dreimal so viel kostete wie die eigentliche Automiete", berichtet die Verbraucherzentrale.
Verbraucherzentrale warnt: Niemals Formulare unterschreiben, die man nicht lesen kann!
Diese Versicherungs-Masche ist nicht neu. Einige Mietwagen-Anbieter verkaufen Touristen teure Versicherungen - und das, obwohl diese bei den meisten Buchungen bereits enthalten ist.
Daher rät die Verbraucherzentrale, grundsätzlich keine Formulare zu unterzeichnen, die man aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht lesen kann. "Bei Problemen mit dem Autovermittler vor Ort sollte die deutsche Mietwagenfirma unverzüglich kontaktiert werden", heißt es.
Die beiden Studenten hoffen nun, dass die Europäische Verbraucherschlichtungsstelle ihnen hilft. Derzeit warten sie noch auf eine Antwort. Ob sie das Geld jemals wiedersehen? Unklar.
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