Billige Wärme gesucht: Vogtland will heißes Tiefenwasser anzapfen

Bösenbrunn - Das Vogtland wird zum heißen Pflaster. Die Rüttel-Messungen des Landesamtes für Umwelt und Geologie zeigten "vielversprechende Ergebnisse", die Nutzung von heißem Tiefenwasser für die Fernwärme im Vogtland rückt näher.

Unter dem Vogtland lagert viel warmes Wasser. Die Prüfungen für ein Geothermie-Projekt laufen.
Unter dem Vogtland lagert viel warmes Wasser. Die Prüfungen für ein Geothermie-Projekt laufen.  © Kristin Schmidt

Dank Magmaquelle in der Tiefe sitzt das Vogtland auf einem heißen Schatz. Im Frühjahr rückten Geologen im Bösenbrunner Ortsteil Schönbrunn an und ließen ihren "Vibro-Truck" los. Stampfer klopften den Boden ab, das Echo zeigte die Tiefenstruktur.

Nach den bisherigen Ergebnissen könnten die geologischen Eigenschaften im Gebiet von Schönbrunn bis Eichigt für die Geothermie-Nutzung interessant sein. Bis Mitte 2025 soll ein exaktes Untergrundmodell vorliegen, Voraussetzung für spätere Forschungsbohrungen.

Landrat Thomas Hennig (46) ist voller Vorfreude: "Wir möchten einmal 80.000 Leute, ein Drittel aller Vogtländer, mit klimafreundlicher und dank 24-Stunden-Betrieb grundlastfähiger Fernwärme versorgen. Das Projekt ist abenteuerlich, machbar und nachhaltig."

Stefan Buske (TU Bergakademie Freiberg) zeigt ein Geophone. Es macht die Erschütterungen sichtbar.
Stefan Buske (TU Bergakademie Freiberg) zeigt ein Geophone. Es macht die Erschütterungen sichtbar.  © Kristin Schmidt
Klopfzeichen in die Tiefe: Prof. Stefan Buske (55) und Dipl.-Geoökologe Sascha Görne (46, r.) vor dem Vibro-Truck.
Klopfzeichen in die Tiefe: Prof. Stefan Buske (55) und Dipl.-Geoökologe Sascha Görne (46, r.) vor dem Vibro-Truck.  © Kristin Schmidt

Am Geothermie-Projekt von Freistaat und Landkreis sind noch das Geoforschungszentrum Potsdam, Leibniz-Institut Hannover, Bergakademie Freiberg und Uni Jena beteiligt.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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