Billige Wärme gesucht: Vogtland will heißes Tiefenwasser anzapfen
Bösenbrunn - Das Vogtland wird zum heißen Pflaster. Die Rüttel-Messungen des Landesamtes für Umwelt und Geologie zeigten "vielversprechende Ergebnisse", die Nutzung von heißem Tiefenwasser für die Fernwärme im Vogtland rückt näher.
Dank Magmaquelle in der Tiefe sitzt das Vogtland auf einem heißen Schatz. Im Frühjahr rückten Geologen im Bösenbrunner Ortsteil Schönbrunn an und ließen ihren "Vibro-Truck" los. Stampfer klopften den Boden ab, das Echo zeigte die Tiefenstruktur.
Nach den bisherigen Ergebnissen könnten die geologischen Eigenschaften im Gebiet von Schönbrunn bis Eichigt für die Geothermie-Nutzung interessant sein. Bis Mitte 2025 soll ein exaktes Untergrundmodell vorliegen, Voraussetzung für spätere Forschungsbohrungen.
Landrat Thomas Hennig (46) ist voller Vorfreude: "Wir möchten einmal 80.000 Leute, ein Drittel aller Vogtländer, mit klimafreundlicher und dank 24-Stunden-Betrieb grundlastfähiger Fernwärme versorgen. Das Projekt ist abenteuerlich, machbar und nachhaltig."
Am Geothermie-Projekt von Freistaat und Landkreis sind noch das Geoforschungszentrum Potsdam, Leibniz-Institut Hannover, Bergakademie Freiberg und Uni Jena beteiligt.
Titelfoto: Kristin Schmidt