Bahn ersetzt 36.000 Steine an zweitgrößter Ziegelstein-Brücke der Welt
Pöhl - Das klingt nach viel Arbeit: Baufirmen wechseln derzeit rund 36.000 marode Ziegelsteine an der Elstertalbrücke im Pöhler Ortsteil Jocketa (Vogtlandkreis) aus. Die Aktion gehört zur Brückensanierung, die bis 2025 laufen soll.
Die Deutsche Bahn macht die - nach der Göltzschtalbrücke - zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt aus dem Jahr 1851 fit für die Zukunft. Weil die Bahn während der Sanierung nur eingleisig verkehrt, wurden links und rechts neue Weichen installiert.
Seit einem Jahr entstehen neue Fahrbahnwannen (bis Ende 2024), ein neues elektronisches Stellwerk bei Jocketa ist in Betrieb. Hinzu kommen circa 4000 Meter neue Oberleitungen.
150 Bauarbeiter sind beteiligt, die Bahn schätzt die Sanierungskosten auf 50 Millionen Euro. Besonders wichtig ist der Bahn die Optik.
Eine Sprecherin: "Die 36.000 Ziegelsteine wurden nach Originalvorbild in der Ziegelei Huber in Nossen gebrannt."
Für die Arbeiten entstand an der Brücke das mit 57.000 Kubikmetern größte Raumbaugerüst Europas.
Die von Johann Andreas Schubert entworfene Brücke für die Bahnstrecke Leipzig-Hof kostete 1851 hochgerechnet 81 Millionen Euro. Sie ist 280 Meter lang, 70 Meter hoch und acht bis 19 Meter breit.
Einmalig ist der Wanderweg in der ersten Etage - der aber wie weitere Wege während der Bauarbeiten gesperrt ist.
Titelfoto: Uwe Meinhold